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[D&D 5] Das "Z-Wort" in "Geschichten aus dem Alten Magreve" - Konsequenzen?

Begonnen von Greifenklaue, 28. Februar 2021, 04:02:25

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Greifenklaue

In Deutschland gab es ja kürzlich eine größere Diskussion um das "Z-Wort", fussend auf einer Wiederholung des Sendung "Die letzte Instanz".

Jetzt wurde gerade die Übersetzung des 2010 geschriebenen  "Geschichten aus dem Alten Magreve" fertig und man hat etwa die Hälfte der Eintragungen von "gypsies" (was in den USA wohl mittlerweile ähnlich problematisch gilt wie bei und das Z-Wort) mit ebrn diesen Z-Wort übersetzt.

Konsequenz: Das Buch wird mit sofortiger Wirkung aus dem Programm genommen.

Alles weitere dazu: https://www.dnddeutsch.de/dndiversity-alter-margreve-bis-z-wort/
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

Ist dann wohl den deutschen Übersetzer*Innen sowie dem Lektorat vorzuwerfen, die hätten natürlich etwas sensibler hinschauen müssen. Die Diskussion über die Verwendung des alten Ausdrucks gibt es hierzulande ja auch nicht erst seit gestern (Stichworte "Balkansoße" und "Schnitzel nach Puszta-Art"). Keine Ahnung, was gerade opportun ist, aber ich schätze "Fahrendes Volk" hätte es getan.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

Greifenklaue

Zitat von: Argamae am 28. Februar 2021, 12:45:51
Ist dann wohl den deutschen Übersetzer*Innen sowie dem Lektorat vorzuwerfen, die hätten natürlich etwas sensibler hinschauen müssen. Die Diskussion über die Verwendung des alten Ausdrucks gibt es hierzulande ja auch nicht erst seit gestern (Stichworte "Balkansoße" und "Schnitzel nach Puszta-Art"). Keine Ahnung, was gerade opportun ist, aber ich schätze "Fahrendes Volk" hätte es getan.
Ja, das in etwa ist ja auch die Aussage von D3.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

Zitat von: Greifenklaue am 28. Februar 2021, 13:05:52
Ja, das in etwa ist ja auch die Aussage von D3.

Okay, ich habe den verlinkten Artikel selbst nicht gelesen.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Greifenklaue

Zitat von: Argamae am 28. Februar 2021, 13:11:54
Zitat von: Greifenklaue am 28. Februar 2021, 13:05:52
Ja, das in etwa ist ja auch die Aussage von D3.

Okay, ich habe den verlinkten Artikel selbst nicht gelesen.
Nicht schlimm und kein Pflichtprogramm, wollte damit nur Deinen Hinweis bestätigen.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Greifenklaue

#5
Zitat Homepage Ulisses:

"Inwieweit wir ,,Geschichten aus dem Alten Margreve" in einer überarbeiteten Form neu auflegen werden, ist noch nicht entschieden. Dies hängt nicht zuletzt von weiteren Gesprächen mit unserem Lizenzgeber ab.

Wir sind uns zudem bewusst, dass auch die Darstellung des Volks der Vistani in dem D&D-5-Buch ,,Fluch des Strahd" problematisch ist und antiziganistische Klischees bedient. Dieser Fall ist für uns als Verlag jedoch schwieriger, da wir bei der deutschen Ausgabe von ,,Dungeons & Dragons" letztlich nur als Dienstleister tätig sind. Wir werden auch wegen dieses Buches mit unseren Auftraggebern ins Gespräch gehen und nach einer zeitnah umsetzbaren Lösung suchen."

Hier der gesamte Text: https://ulisses-spiele.de/wichtige-mitteilung-zu-geschichten-aus-dem-alten-margreve/
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Greifenklaue

Zitat von: Argamae am 28. Februar 2021, 12:45:51
Ist dann wohl den deutschen Übersetzer*Innen sowie dem Lektorat vorzuwerfen, die hätten natürlich etwas sensibler hinschauen müssen. Die Diskussion über die Verwendung des alten Ausdrucks gibt es hierzulande ja auch nicht erst seit gestern (Stichworte "Balkansoße" und "Schnitzel nach Puszta-Art"). Keine Ahnung, was gerade opportun ist, aber ich schätze "Fahrendes Volk" hätte es getan.
OKay, meine Einschätzung war falsch. Aufgrund der vielen neg. Klischees wäre es wohl immer noch problematisch.

Neben Ulisses hat auch der Übersetzer sich geäußert, hab das mal gebloggt:

-> https://greifenklaue.wordpress.com/2021/03/03/magreve-uebersetzer-meldet-sich-zu-wort/
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

Herrje. Meiner Meinung nach trifft ihn keine Schuld und ich stehe hinter ihm, auch ich hätte so übersetzt (vielleicht die "gypsies" im Original durch "fahrendes Volk" ersetzt, da mir das problematische "Zigeuner" auch vor 2 Jahren schon bekannt war). Aber ein Übersetzer ist vornehmlich dem originalen Text verpflichtet (wie er ja auch schreibt).

Ich weiß, das klingt als widerspräche ich mir selbst - habe ich doch der Redaktion mangelnde Sensibilität "vorgeworfen". Aber das galt nur hinsichtlich des aktuellen, poliltisch aufgeladenen Klimas, dass ja auch stark bei Wizards of the Coast vorherrscht. Vor diesem Hintergrund hätte man einen möglichen "Shitstorm" durch Verwendung von "Zigeuner" vorausahnen können - wenn nicht der Übersetzer selbst, dann doch das Lektorat/die Redaktion. Auch 2019 schon. Das meinte ich mit "man hätte sensibler sein können".

Aber - und hier kommt ein großes ABER - es ist ein FIKTIVES VOLK, kein reales. Ganz gleich, ob man dort Parallelen zu erkennen glaubt oder nicht. Egal auch, ob und was der Originalautor beabsichtigt hat oder welcher politischen Richtung er angehört oder ob er bzw. seine Großmutter vor 3 Jahren mal irgendwas getwittert hat, was man bei Beleuchtung eines sehr spezifischen Winkels eventuell als politisch inkorrekt auslegen könnte.
Ich finde es in der aktuellen Situation grundsätzlich UNERTRÄGLICH, dass irgendwelche "woken" SJW (Social Justice Warriors) Analogien herstellen und politische Agendas in fantastische Fiktion pressen wollen, wie kürzlich etwa "Orks in Fantasywelten" = "People of Color in den heutigen USA". Das ist auf so viele Arten falsch, da fällt mir nix mehr zu ein.

Was die "Problematik" angeht, dass ja die ganze Beschreibung dieses FIKTIVEN Volkes so schlimm sei, so hat das jetzt aber nichts mehr mit Übersetzung zu tun sondern mit Inhaltskritik. Und das ist ein anderes Paar Schuhe, dass einen Übersetzer nicht kümmern sollte.

Aber mehr möchte ich in dieser Diskussion hier nicht lostreten, es regt mich halt maßlos auf, weswegen ich es anmerken wollte.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Greifenklaue

Zitat von: Argamae am 03. März 2021, 12:14:14
Herrje. Meiner Meinung nach trifft ihn keine Schuld und ich stehe hinter ihm, auch ich hätte so übersetzt (vielleicht die "gypsies" im Original durch "fahrendes Volk" ersetzt, da mir das problematische "Zigeuner" auch vor 2 Jahren schon bekannt war). Aber ein Übersetzer ist vornehmlich dem originalen Text verpflichtet (wie er ja auch schreibt).
Dazu muss man aber auch sagen, dass es im Tanelorn auch nur eine Minderheit ist, die das sagt, genauer 1-3 Leute. Und ob die erfasst haben, dass die Übersetzung schon zwei Jahre alt ist, weiß ich auch nicht.

ZitatIch weiß, das klingt als widerspräche ich mir selbst - habe ich doch der Redaktion mangelnde Sensibilität "vorgeworfen". Aber das galt nur hinsichtlich des aktuellen, poliltisch aufgeladenen Klimas, dass ja auch stark bei Wizards of the Coast vorherrscht. Vor diesem Hintergrund hätte man einen möglichen "Shitstorm" durch Verwendung von "Zigeuner" vorausahnen können - wenn nicht der Übersetzer selbst, dann doch das Lektorat/die Redaktion. Auch 2019 schon. Das meinte ich mit "man hätte sensibler sein können".
Bin ich bei Dir.

ZitatAber - und hier kommt ein großes ABER - es ist ein FIKTIVES VOLK, kein reales. Ganz gleich, ob man dort Parallelen zu erkennen glaubt oder nicht. Egal auch, ob und was der Originalautor beabsichtigt hat oder welcher politischen Richtung er angehört oder ob er bzw. seine Großmutter vor 3 Jahren mal irgendwas getwittert hat, was man bei Beleuchtung eines sehr spezifischen Winkels eventuell als politisch inkorrekt auslegen könnte.
Ich finde es in der aktuellen Situation grundsätzlich UNERTRÄGLICH, dass irgendwelche "woken" SJW (Social Justice Warriors) Analogien herstellen und politische Agendas in fantastische Fiktion pressen wollen, wie kürzlich etwa "Orks in Fantasywelten" = "People of Color in den heutigen USA". Das ist auf so viele Arten falsch, da fällt mir nix mehr zu ein.
Also, diese Orks = Mongolen-Thematik, da bin ich auch kein Freund von. Hier scheint es allerdings zu sein, dass hier ausschließlich reale, teils von den Nazis propagierte Klischees* über Zigeuner genommen wurden, und diese ins fiktive Gewand gestülpt wurden.

ZitatWas die "Problematik" angeht, dass ja die ganze Beschreibung dieses FIKTIVEN Volkes so schlimm sei, so hat das jetzt aber nichts mehr mit Übersetzung zu tun sondern mit Inhaltskritik. Und das ist ein anderes Paar Schuhe, dass einen Übersetzer nicht kümmern sollte.
Da bin ich wieder bei Dir ;)

*ich empfehle die Sendung Veto von massengeschmack.tv (Ausschnitte) - Hier kommen zwei engagierte Betroffene zu Wort, einer der das Z-Wort ablehnt, einer der es bei neutraler Verwendung OKay findet. Warum sowas in den Öffentlich-Rechtlichen nicht möglich ist, ist eine andere Frage.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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