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[Umfrage] Eine Frage der Anpassung

Begonnen von Greifenklaue, 22. April 2015, 11:03:25

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Greifenklaue

Folgende Situation:

Der SC bekommt als neues Talent Trickbetrug. Würdet ihr als SL jetzt ein Abenteuer so anpassen, dass es mehr Situationen gibt, wo dieses potentiell zum Zuge kommt. Oder würdet ihr das Abenteuer so lassen und eher erwarten, dass der Spieler aktiv Situationen schafft, wo er dieses neue Talent nutzen kann?


"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Greifenklaue

Nein, weil ... folgende Überspitzung:

Man könnte es auch so sagen: Würdet ihr im Dungeon die Türen verschließen, weil der SC-Dieb endlich vernünftig Schlösser öffnen kann?

Mit anderen Worten, sich z.B. einen Schlüssel durch Trickbetrug statt dich Betören / Überreden / Bestechen zu besorgen, das kann selbstverständlich der Spieler aktiv anspielen. Und dann wird das gerne aufgenommen.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Saffron

Ja weil ich es als meine Aufgabe ansehe, Möglichkeiten für Spotlights zu bieten. Das heißt ja nicht, dass ich ständig für alle Fähigkeiten aller Charaktere Herausforderungen schaffen muss, aber ich möchte erreichen, dass jeder Charakter mal glänzen darf. Und dafür eignet sich eine neue Fähigkeit gut. Ich würd allerdings nicht das Wüstenabenteuer in ein Unterwasserabenteuer umstricken, nur weil ein Charakter gerade tauchen gelernt hat. Aber innerhalb des griben Rahmens eines Abenteuers læsst sich ja so einiges hinbekommen.

KULTist

Jain!

Was Saffron schreibt, kann ich größtenteils unterstreichen, da ich auch gerne auf Charaktere eingehe und es auch mag, wenn es der SL macht.
Aber ich sehe da auch keine Verpflichtung!

Schlimm sind allerdings SL, die aktiv dagegen arbeiten, ohne sich vorher dazu geäußert zu haben!
E = mc² + 1w6
Ein Herz für Henchmen!

Argamae

Würde auch sagen: Jein.

Weil: kleinere Anpassungen an bestimmte Gegebenheiten, die eine Gruppe mitbringt und die nicht das Gefüge des Abenteuers oder dessen Plausibilität zerstören, sind doch das Brot eines SL. Allerdings war ja nach "exotischen" Fähigkeiten oder Talenten gefragt. Das ist ja nun breit auslegbar. Nur, weil etwa ein neuer magischer Gegenstand oder Zauber das Atmen unter Wasser erlaubt, baue ich jetzt nicht Tauchtunnel ins Abenteuer ein. Und das Beispiel "Trickbetrug" ist auch etwas, daß ich jetzt nicht ums Verrecken einstricken würde, sondern das ganz besonders auf Initiative des Spielers eingebracht werden sollte.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

Greifenklaue

Ich passe selbstverständlich auch Abenteuer an (z.B. werden nichtergebnisoffene Szenen ergebnisoffen gestaltet, will heißen: Kann man laut Autor den oben genannten Schlüssel nur durch Betören erreichen, gehen auch min. 17 andere Wege, solange diese plausibel sind) - danach frag ich ja nicht.

Es geht wirklich darum, dass man sich vorher den Charakterbogen des SC anguckt (was geerell nicht die schlechteste Idee ist ...) und daraufhin das Abenteuer an manchen Stellen ummoddelt, das Beispiel mit den geschlossenen Türen finde ich nicht schlecht gewählt, weil es ja etwas einbaut, was vorher nicht drin war.

(Die Frage und die Beispiele sind gestern abend vom Spieltisch - also dem generellen Gespräch danach ohne das aktuelle Abenteuer aufzugreifen. Ich muss gestehen, dass ich darauf neugierig bin.)
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

fnord

Zitat von: KULTist am 22. April 2015, 11:21:13
Jain!

Was Saffron schreibt, kann ich größtenteils unterstreichen, da ich auch gerne auf Charaktere eingehe und es auch mag, wenn es der SL macht.
Aber ich sehe da auch keine Verpflichtung!

Sehe ich auch so. Jeder Spieler freut sich, wenn er glänzen kann. Also Spieler glücklich, Job gut gemacht. ABER  eben keine Verpflichtung!

Wichtiger sehe ich, dass ich ein Abenteuer für die vorhandene Gruppe mit ihren Fähigkeiten schaffbar ist.
Bsp: Ein Verlies enthält halt keine verschlossenen Türen, wenn die Gruppe ohne "Dieb" unterwegs ist.
Aber das war nicht die Frage ...
..... und wieder nur ein Gehirn für alle!
Darin liegt Romeros subversives Genie, dem Publikum zu geben, wonach es sich sehnt – und dann noch eine Menge Zeug dazu, was man nie haben wollte.

Greifenklaue

Zitat von: fnord am 22. April 2015, 13:28:44
Sehe ich auch so. Jeder Spieler freut sich, wenn er glänzen kann. Also Spieler glücklich, Job gut gemacht. ABER  eben keine Verpflichtung!
Ich nicht. Also um genau zu sein, ich kann es gar nicht leiden, wenn mir etwas zu einfach gemacht. Ich kann ja nicht glänzen, wenn man mir Geschenke macht. Ich kann glänzen, wenn man es mir schwierig macht und ich dann ne gute Idee habe ...

ZitatWichtiger sehe ich, dass ich ein Abenteuer für die vorhandene Gruppe mit ihren Fähigkeiten schaffbar ist.
Bsp: Ein Verlies enthält halt keine verschlossenen Türen, wenn die Gruppe ohne "Dieb" unterwegs ist.
Aber das war nicht die Frage ...
Ach Leute, Abenteurer die nicht durch ne Tüt kommen, weil sie keinen Schlüssel haben ... Echt jetzt?
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

Zitat von: fnord am 22. April 2015, 13:28:44
Wichtiger sehe ich, dass ich ein Abenteuer für die vorhandene Gruppe mit ihren Fähigkeiten schaffbar ist.
Bsp: Ein Verlies enthält halt keine verschlossenen Türen, wenn die Gruppe ohne "Dieb" unterwegs ist.

*Räusper* Äh, das ist doch Mumpitz. Wenn es gute Gründe gibt, wieso Türen in einem Verlies abgeschlossen sind, dann sind sie auch abgeschlossen, wenn die Gruppe mal zufällig keinen Dieb dabei hat. Die inhärente Logik eines Verlieses muss doch bestehen bleiben.

Zitat von: Greifenklaue am 22. April 2015, 15:55:14
Ich nicht. Also um genau zu sein, ich kann es gar nicht leiden, wenn mir etwas zu einfach gemacht. Ich kann ja nicht glänzen, wenn man mir Geschenke macht. Ich kann glänzen, wenn man es mir schwierig macht und ich dann ne gute Idee habe ...

Da sind wir uns absolut einig. Aber von "zu einfach machen" spreche ich nicht, wenn ich sage, daß es der Job eines SL ist, ein Abenteuer an gewisse Gegebenheiten anzupassen, die eine Gruppe mitbringt. Beispiel: ein Abenteuer enthält als Schatz ein magisches Schwert, daß man tief in einem Verlies finden kann. Die Abenteurergruppe ist bis auf den Bogenschützen bereits mit magischen Waffen ausgestattet und der Spieler des Bogenschützen hat im letzten Ort intensiv Legenden über magische Bögen recherchiert. Da das Belohnungs-Schwert sonst aber keinen Bezug zum Abenteuer hat, könnte ich es in einen Bogen ändern und bereits Gerüchte streuen. Schon hat man einen interessierten Spieler und gleichzeitig eine Motivation, das Verlies zu bezwingen.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Greifenklaue

Ja, ein Abenteuer auf die SC zu personalisieren mache ich auch.

Bei Smaragdspitze hab ich z.B. die Questen personalisiert. Die beiden verschwundenen Magier sind keine Unbekannten, sondern stehen im Verhältnis zu zweien der SC, der Paladin ist Mitglied in einem vor Ort ansässigen Orden, der Oreaden-Mönch war zusammen mit einem Mönch vor Ort im Kloster etc. pp.

Aber das hat mir dann eine andere Qualität, als zu versuchen, besondere Talente der SCs auch gezielt einzubringen, die sie auch so einbringen können.

Also, greif ich Deinen Bogenschützen auf, z.B. ein Teil des Dungeons so abändere, dass er nur durch einen Fernkämpfer zu überwinden ist (z.B. indem man auf Entfernung etwas drückt). Das würde ich evtl. gar machen, weil es trotzdem nicht leicht sein dürfte.

Aber so Skills wie Diplomatie, Klettern oder Taschendiebstahl kann der SC ja normalerweise von sich aus zur Lösung einsetzen, ohne dass ich da besondere Gegebenheiten für bräuchte oder irgendwelche Herausforderungen streiche, um sie durch passigere (und damit weniger herausforderne ersetze). Überhaupt, ich fühle mich in letzter Zeit unterfordert ...
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Steff

Kultist ihm seine Meinung gleich meine Meinung.


Zitat von: Greifenklaue am 22. April 2015, 12:31:51
Es geht wirklich darum, dass man sich vorher den Charakterbogen des SC anguckt (was geerell nicht die schlechteste Idee ist ...) und daraufhin das Abenteuer an manchen Stellen ummoddelt, das Beispiel mit den geschlossenen Türen finde ich nicht schlecht gewählt, weil es ja etwas einbaut, was vorher nicht drin war.

Von ummodeln würde ich da gar nicht sprechen, sondern eher davon, eine (eventuell zusätzliche) Szene, bzw mehrere Szenen zu schaffen, in denen jeder SC/Spieler einmal pro Spielsitzung glänzen kann.
Wenn das sowieso ins Abenteuer paßt, weil ergebnisoffen oder paßt-wie-Faust-aufs-Auge, dann ist es natürlich am besten. Ansonsten gibt es eben eine Zusätzliche Begebenheit. Dauert fünf Minuten am Spieltisch und man hat einen zufriedenen Spieler mehr.
...   _.   ._   .._.   .._

Greifenklaue

Eine Szene, die dazu da ist, dass ich sie schaffe, ist eine unnötige Szene und befriedigt mich als Spieler auf Keinsten.

Birgt die Szene eine interessante Herausforderung, wird sie schon interessanter. Aber Du hast natürlich immer das potentielle Problem des Flaschenhalses, welches Du Dir evtl. oben drauf setzt. Auch doof.

Ich als Spieler mag es z.B. gar nicht, dazu genötigt zu werden, irgendetwas bestimmtes zu machen, weil es nur mein Charakter kann. Das kann ich dann ja auch per Ferntelex mit Lösungsschablone A, B oder C aus dem zerstörten Tokio senden ...
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Maniac

Ich bin etwas unschlüssig, daher: "Mir egal". Gründe: Sicherlich kann man einen Charakter dadurch "ins Rampenlicht" rücken aber was mir in den Sinn gekommen ist, sind die "Disadvantages" zum Beispiel bei GURPS. Wenn man sich zu sehr auf einen bestimmte Nachteil des Spielercharakters konzentriert und eventuell sogar das Abenteuer darauf fokussiert kommt der Spieler sich wahrscheinlich gegängelt vor. Trotz allem halte ich Disadvantages für sinnvoll. Was ich damit sagen will: Muss ja nicht immer eine positive Eigenschaft sein, die unbedingt ausgespielt werden soll. Daher erstmal Enthaltung.
For those about to GURPS - We salute you!

Argamae

Zitat von: Maniac am 22. April 2015, 21:01:36
Wenn man sich zu sehr auf einen bestimmte Nachteil des Spielercharakters konzentriert und eventuell sogar das Abenteuer darauf fokussiert kommt der Spieler sich wahrscheinlich gegängelt vor.

Wenn einer einen Nachteil nimmt, dann hat er einen Nachteil. Perfekt für Abenteuer-Aufhänger. Macht außerdem Spaß, sowas auch mal auszuspielen (sollte es zumindest). Gegängelt fühlen kann sich der Spieler meiner Meinung nach dann, wenn der SL in drei aufeinander folgenden Abenteuern immer auf einem Nachteil herumreitet und diesen übermäßig instrumentalisiert. Ein Nachteil soll den Spieler schließlich herausfordern, nicht drangsalieren.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Greifenklaue

In punkto Nachteile mag ich ja Systeme, die einen belohnen, wenn man diesen anspielt (und er tatsächlich nachteilig ist), z.B. Savage World.

Das führt dann dazu, dass man nicht Angst vor rosa Plüschfledermäusen nimmt, sondern Angst vor Plüsch / Fledemäusen oder rosa, sprich etwas, was man auch ab und an mal anspielen kann.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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