Zur Kritik an der GK5 (speziell):
Die beiden Interviews sind okay, leiden aber (zumindest das mit Gygax) etwas an Aktualität (wie ich ja schon angesprochen habe, Ingo). Aber so schlimm ist es nicht.
Die Con-Berichte und auch die Larp-Kolumne sind auch okay (ich selbst habe mit Larp nicht so viel am Hut) und dürften sicher die Larp-Fans interessiert haben. Jedoch sind – auch, wenn ich das teilweise durchaus unterhaltsam fand – hellhaims Larp-Tipps arg polemisch geraten.
Das Steampunk-Special hat mir gut gefallen, ebenso die D20-Welten Rezis (gute Arbeit, Ingo). Allerdings kam dabei Malles Rezi zu den Forgotten Realms etwas zu dünn weg, wie ich fand. Etwas ausführlicher hätte es gern sein dürfen, zumal es durchaus Leute wie mich gibt, die mit den Realms kaum vertraut sind. Welche Art von Fantasywelt den Leser mit dem Kauf des Buches erwartet, wird aus der Rezi überhaupt nicht klar. Malles konversationeller Stil richtet sich dabei (wohl unbewußt) an Gleichgesinnte, die die Forgotten Realms bereits aus früheren Inkarnationen her kennen.
Die Mumpitz-Rubrik ist nicht so wirklich nach meinem Geschmack gewesen. Viele der angeführten Zitate mögen in der jeweiligen Spielrunde, aus der sie stammten, lustig gewesen sein. Beim kontextlosen Lesen sind sie es (meistens) nicht. Ich plädiere hier für „weniger ist mehr“. Man sollte die Stilblüten auf die wirklich witzigen und auch außerhalb des Kontextes verständlichen reduzieren. Jedoch sind die 4 gezeichneten Gags wirklich hervorragend gelungen! Schöner Stil!
Worst of und Güldener Verriß entschädigten aber durch besseren Humor.
Tja, bleibt noch das Abenteuer zu bewerten. Das war im Großen und Ganzen eine gute Leistung, wie ich finde. Die Idee, den Showdown im Gerichtssaal stattfinden zu lassen (so nach dem Motto: „Wie war gleich ihr Name, werter Ankläger?“ – „Matt Lock, wieso?“), ist doch mal eine echte Abwechslung. Lob dafür! Jedoch gibt es ein paar Schnitzer, von denen ich zwei kurz anführen möchte. (Achtung: Spoiler!)
Seite 11: Wieso trollen sich alle anderen Schmuckhändler in Mecaltrum, lassen traurig Haus und Hof zurück und reisen mit Kind und Kegel ab, ohne scheinbar was gegen das Ausbleiben der Lieferungen zu unternehmen?? Die Handelsgilde ist – nach eigener Beschreibung – die mächtigste Gilde. An sie hätten sich doch die Händler/Handwerker als allererstes gerichtet!? Zweifelsohne hätte die doch was unternommen, denn so groß ist Brinkens Einfluß nicht!? Ist für mich einer der größten Schnitzer in der Glaubwürdigkeit des Plots.
Seite 12: Im Hintergrund steht, daß Brinken mit seinen Mannen während einer Expedition von Drows überfallen wird. Seine Mannen werden erschlagen und er ausgeraubt. Wie kann er, bitteschön, dann die Drow mit Juwelen und Schmuck bestechen??? Wieso nehmen die nicht einfach alles und schneiden ihm die Kehle durch? Sehr unglaubwürdig...
Davon abgesehen ist mir der Einsatz von Drows als Gegnern etwas zu ausgelutscht. Ist so ein bißchen wie mit den Borg und Star Trek. Mein Gott, es gibt so viele andere Lebewesen, die noch nicht so verbraucht sind. Die Wahl zu lassen, entweder mit Waffengewalt (das Dungeon) oder eher List und Tücke (Brinkens Anwesen) vorzugehen, ist angenehm, da hier dem Spielstil der Gruppe entsprochen werden kann.
Insgesamt sind 30 Seiten Abenteuer für ein Fanzine, daß insgesamt knapp 60 hat, aber meines Erachtens zu lang, es sollte kein Standard werden.