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Sinn und Nutzen von D&D/d20/OGL

Begonnen von Greifenklaue, 26. Februar 2005, 18:58:12

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Greifenklaue

In der Diskussion "RPG- Systeme - Alles ausgereizt?" wurde die Diskussion auf den Sinn und Nutzen von D&D/d20/OGL gelenkt! ( http://22568.rapidforum.com/topic=101079727690 )

Dies können wir hier nun in aller Ruhe diskutieren!!!

Maniac warf das Thema hiermit auf:
ZitatIch bin da zu wenig mit D20 vertraut für mich ergibt das auch mit der Open-Gaming License auch nicht sonderlich viel Sinn. Ich meine jeder Rollenspielverlag freut sich doch wenn für sein System/Hintergrund etc. Quellenbücher, Fanzines etc. erscheinen. Ist sicher klasse, dass man als Autor ein lizenzfreies Regelwerk bekommt aber dass man mit D20 wirklich jeden Hintergrund spielen kann, kann ich mir nicht richtig vorstellen. Schreibt jemand von euch D20 Material (Abenteuer, Hintergrundbände etc.)?
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Greifenklaue

Dann will ich aber als erstes - zur Klarheit aller - die Begriffe umreißen:

D&D 3rd Edition ist der Nachfolger von AD&D 2nd Edition.

Auch wenn es von D&D Classic mehrere Auflagen gab, werden diese üblicherweise nicht als verschiedene Editionen bezeichnet.

Man entschied sich, dass "A" (von advanced/fortgeschritten) zu streichen, da es ja nun kein Basisspiel mehr gab, demgegenüber es fortgeschritten war.

Erstmals setzte man auch relativ radikale Änderungen durch, die in die Spielmechanik eingriffen, durchaus positiv.

Daneben etablierte man das d20-System als Open Source. Dieses Logo darf jeder unter bestimmten Voraussetzungen verwenden (Verwendung der D&D-Basisregeln, Offenlegung der Open source-Inhalte (z.B. Monster)), was Vor- wie Nachteile hat. Z.B. eine Materialflut mit minderwertigem Material. Andererseits sind auch wirkliche Perlen dabei und auch Leute wie du und ich haben die Möglichkeit davon zu profitieren.

d20 wiederum (Name vom W20, der nunmehr fast immer verwendet wird) basiert auf der OGL - der Open gaming License, welche das ganze noch nicht so scharf umreißt, wie d20. Es gibt also Produkte, die nur unter dieser Lizenz laufen.

Aktuellste Regelversion ist dann D&D 3.5 oder auch D&D revised.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Greifenklaue

ZitatIch meine jeder Rollenspielverlag freut sich doch wenn für sein System/Hintergrund etc. Quellenbücher, Fanzines etc. erscheinen.
Sicherlich werden sich viele Verlage darüber freuen, wenn zu ihrem System ein Fanzine, ein selbstgeschriebenes Abenteuer  oder ne Homepage erscheint! Rechtlich gesehen ist man da in einer gewissen Grauzone.

Ein Beispiel ist www.cormyr.de, die von Amigo per einstweiliger verfügung dazu gebracht wurden, bestimmte Texte von ihrer Webside zu nehmen. Auf der anderen Seite muss man aber auch klarstellen, dass diese 1:1 abgetippt waren...

Spätestens aber wenn semiprofessionelle Abenteuer dazwischenschlagen, wird es kritisch. Beispiel Cthulhu, da war der Status des Systems war beizeiten ungeklärt und es gab einige, die hochwertige, semiprofessionelle Abenteuer rausbrachten. Das hat letztlich auch Ärger gegeben... Das ist ja quasi Rollenspielbücher zu verkaufen, ohne Lizenzgebühren zu bezahlen. Könnte F6S oder Amigo oder FanPro dann ja auch machen, anstatt sich teure Lizenzen zu kaufen, in denen zumeist auch genau geklärt ist, in welcher Form und in welchem umfang Eigenpublikationen zu dem jeweiligen System rausgebracht werden dürfen...

Und wenn nun F&S oder sonstwer plötzlich DSA-Abenteuer veröffentlichen würde oder FanPro mal vernünftige D&D-Abenteuer, dann fänd das der andere gar nicht lustig... Logischerweise.

Daher ist d20 und auch die OGL ein rechtlich gesicherter Rahmen, was man darf und was nicht. Kleinere amerikanische Verläge haben die Chancen gut genutzt und z.B. Fantasy-Universalabenteuer hoher Qualität unter dem Logo d20 angeboten, teils mit überwältigendem Erfolg und weitaus höheren Verkaufszahlen, als wäre es "neutral" geschrieben gewesen. Truant übersetzt übrigens davon einige.

Damit wär der Nutzen für den Lizenznehmer geklärt: erfolgreichere Marktdurchdringung, Rückgriff auf erfolgreiche, recht bekannte Basisregeln, bessere Verkaufszahlen, besserer Umsatz, mehr Kohle.

Was hat nun Wizards davon, sprich der Lizenzgeber?

Dadurch das bestimmte Inhalte gesperrt sind, ist weiterhin der Kauf der D&D-Basisregeln nötig. Die erreichen damit auch ein Publikum, dass sich diese unter normalen umständen nicht gekauft hätte, ob ich hier nun Star Wars d20 oder oder eine Cthulhu-Version erwähne, davon hat ja bisher bestimmt nicht jeder die D&D-Regeln stehen...

Und was hat der Kunde davon???

Einen Haufen Bücher, in denen teilweise viel Mist steht. Aber wenn man genau drauf achtet, was man kauft, hat man ne riesige Auswahl, immer neue Hefte und kann mit einem System alles mögliche spielen.

Soweit mein Senf...
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Greifenklaue

ZitatIst sicher klasse, dass man als Autor ein lizenzfreies Regelwerk bekommt aber dass man mit D20 wirklich jeden Hintergrund spielen kann, kann ich mir nicht richtig vorstellen. Schreibt jemand von euch D20 Material (Abenteuer, Hintergrundbände etc.)?.
Bei Hintergründen abseits von Fantasy hat jedes d20-System im Prinzip sein eigenes Regelwerk, in dem die D&D-Basisregeln (oder auch die d20 modern-Regeln) angepasst werden. Das geschieht auch bei den meisten Fantasy d20-Settings, dass die regeln mehr oder minder zu den eigenen Zwecken angepasst werden. Manche Anpassungen sind so geartet, dass es fast eigene Regeln sind - aber aufgrund der d20-Lizenzbedingungen darf man natürlich nicht schreiben "Originalregeln braucht man nicht...".

Ich sammle nicht nur Fanzines., ich gebe auch eins heraus: eben die Greifenklaue. Eines der Schwerpunkte ist d20, unser ehrgeiziges Projekt für #6 ist ein KULT-Abenteuer, was auch mit d20 kompatibel sein soll. Mal sehen, ob das hinhaut!!!

Dementsprechend hab ich auch schonmal unter den bestehenden d20-Vertretern, die in der Gegenwart spielen, nach was passendem gesucht. Aber es ist noch kein Kandidat dabei, der aus dem Steggreif geeignet ist.

In der kommenden Ausgabe ist ein 30-seitiges Fantasy-Abenteuer zu D&D 3rd bzw. d20 Fantasy.

Davor haben wir uns entsprechend schon mit AD&D beschäftigt.

Aber als Wolfsburger nehm ich doch an, Du kennst uns???
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Maniac

Also ich halte nicht sonderlich viel von dem "Open Gaming License"-Konzept. Ich habe eher den Eindruck, dass die Popularität von Open-Source Software genutzt und auf die Spielindustrie übertragen werden soll. Soweit so gut, nur steht hinter dieser Lizenz nicht eine Non-Profit Organisation wie die Free Software Foundation bei Linux sondern eine kommerzielle Firma. Es gibt zwar eine "Open Gaming Foundation" aber ob die oder die OGL nun Kraft vor Gericht hat ist mir zu unklar.

ZitatQ: What is the Open Gaming Foundation?

A: The Open Gaming Foundation (OGF) does not currently exist as a formal legal entity. It was created by Ryan S. Dancey as a vehicle to promote the idea of Open Gaming. As time and resources permit, it will be incorporated as a non-profit corporation and will seek 501(c)(3) IRS tax exempt status.

Nachdem ich die D20-System Concept FAQ gelesen hatte, vermisse ich eine klares Bekenntnis von Wizards zu diesem "Konzept". Stattdessen stößt man auf so schwammige Bermerkungen wie:

ZitatQ: Could Wizards of the Coast decide to stop supporting the d20 System?

A: As with all things large corporations sometimes do, there is always a chance. The chances of the company doing so are remote. As long as Wizards of the Coast is in the business of selling Dungeons & Dragons, it will be in the business of selling and promoting the d20 System.

Letztendlich heisst das: der Erfolg der Open Gaming Licence basiert einzig und allein auf dem kommerziellen Erfolg von D&D. Mein Fazit: OGL schön und gut aber auch viel Lärm um nichts.
For those about to GURPS - We salute you!

Greifenklaue

Also, meine persönliche meinung ist da auch gespalten, so ist das nicht.

Fakt ist aber auch, dass eine Menge amerikanischer kleinverläge auf die Karte setzen und Sachen erschienen sind - auch mit Erfolg - die es sonst wohl nie gegeben hätte.

Einen guten Überblick bietet das d20-Forum http://www.rollenspiel-welten.de - die Kategorien bietet einen ersten Einblick in die Vielzahl der Systeme, und das sind ja nur die relativ erfolgreichen!!!

Als deutsches Beispiel kann ich Dir noch d20 Muin nennen. Immerhin ein interessanter versuch! www.drachengilde.com

Ansonsten halt ich mich an die Devise, lasse doch machen, ändern kann ich ehh nix dran...  [6]
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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