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Kleriker, Priester, Druiden, Geweihte - Die Sache mit dem Glauben im Rollenspiel

Begonnen von KULTist, 19. Dezember 2018, 16:25:16

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KULTist

Bin vor kurzem mal wieder über das Thema gestolpert.

Man kennt sie, die typischen Heiler der klassischen Rollenspielgruppe.
Sie sind meist die Vertreter eines einzelnen Gottes eines Pantheons oder einer Philosophie und ziehen auf Abenteuer auf, um ihren Mitstreitern zu helfen und ihren Glauben zu verbreiten.

Aber klappt letzteres bei euch?
Spielt es in euren Runden eine Rolle?
Was sagen die Mitstreiter zu den sie begleitenden und oftmals helfenden Glaubensvertretern?
Wie reagieren NSC?
Nervt es vielleicht sogar Mitspieler oder SL, wenn die Chars predigen oder bekehren wollen?

Bin da mal gespannt auf eure Erfahrungen und Meinungen.
E = mc² + 1w6
Ein Herz für Henchmen!

Maniac

Ich finde das persönlich ganz spannend, da ich mich beispielsweise auch für Politik neben dem Rollenspiel interessiere. Es muss auch nicht unbedingt auf Fantasy-Rollenspiele begrenzt sein: Beispielsweise könnte man einen Scientologen in einem modernen Setting oder ein Humanis-Policlub-Mitglied in Shadowrun spielen obwohl man im "Real Life" gar nicht solche Ansichten vertritt.
For those about to GURPS - We salute you!

Christophorus

Interessante Frage(n). Persönlich habe ich tatsächlich noch keinen Kleriker-Spieler kennengelernt, der ein(en) Abenteuer(pfad) aktiv zur Rekrutierung und Verbreitung seines Glaubens nutzt. Eher hat es sich stets um ein behutsames Lobpreisen gehandelt ("X Y Z führt mich", "X Y Z beschützt mich", etc.).

Ich denke, für die meisten Spieler gehört der Kleriker als stereotyper Heiler einfach mit dazu - weitgehend unabhängig davon, welchem Glauben er innerhalb des Spiels angehört, weil das für alle auf Meta-Ebene einfach keine große Rolle spielt. Zumindest kann ich es so im Rahmen meiner eigenen Erfahrungen berichten. Die Ausnahme ist natürlich, wenn besagter Kleriker für eine als böse geltende Gottheit ins Gefecht zieht. Das war in einer meiner PATHFINDER-Spielrunden so, und das sorgte innerhalb der Gruppe auch für Spannungen. Was auch vermutlich daran lag, da dieser Kleriker mit Heilung nix am Hut hatte...

Persönlich würde ich es als erfrischend empfinden, wenn ein Spieler sich dazu hinreißen lassen würde, seinen Kleriker in einen eifrigen Rekrutierer zu verwandeln.
»Ich glaube, mit D&D werde ich nicht mehr glücklich...« - Zitat Greifenklaue

Greifenklaue

Zitat von: Christophorus am 19. Dezember 2018, 20:42:14
Persönlich würde ich es als erfrischend empfinden, wenn ein Spieler sich dazu hinreißen lassen würde, seinen Kleriker in einen eifrigen Rekrutierer zu verwandeln.
Ich bin ehrlich: Das macht genau einmal Spaß. Ab dem zweiten Mal nervt es.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Christophorus

Zitat von: Greifenklaue am 19. Dezember 2018, 21:02:37
Zitat von: Christophorus am 19. Dezember 2018, 20:42:14
Persönlich würde ich es als erfrischend empfinden, wenn ein Spieler sich dazu hinreißen lassen würde, seinen Kleriker in einen eifrigen Rekrutierer zu verwandeln.
Ich bin ehrlich: Das macht genau einmal Spaß. Ab dem zweiten Mal nervt es.

Aber spiegelt das nicht die Rolle eines Klerikers wider? Deswegen schrieb ich ja: Auf Meta-Ebene spielt es eigentlich keine Rolle, für welche Gottheit der Kleriker ins Feld zieht, so lange es keine böse Gottheit ist. Aber streng genommen ist der Kleriker ja ein äußerst performanter Priester - der wiederum das Wort seiner Gottheit in die Welt tragen soll. Die meisten Spieler spielen ihn aber als stereotypen Heiler.
»Ich glaube, mit D&D werde ich nicht mehr glücklich...« - Zitat Greifenklaue

Greifenklaue

Zitat von: Christophorus am 19. Dezember 2018, 22:16:27
Aber streng genommen ist der Kleriker ja ein äußerst performanter Priester - der wiederum das Wort seiner Gottheit in die Welt tragen soll.
Wer sagt den das`Ist das wirklich bei jedem Gott und jeder Religion und vor allem jeden Anhänger so. Dann wäre es recht eindimensional.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Iko Saeder

Höret Schwestern, höret Brüder
Lauschet den Worten eines Günstlings der Allmacht Triominos. Auf Wanderschaft bin ich und rate euch von eurem bequemen Lebenswandel abzulassen. Triominos höchst selbst warnte mich. Leid, Schmerz und Unbill sind es, die wir auf uns nehmen sollen, ja müssen. Jegliche Pein die euch widerfährt ist ein Test, die Prüfung eures Glaubens.
Denn nur wer jedwede Form des Leids erfahren hat darf in Triominos Reich einkehren und durchbricht das Rad der Wiedergeburt.
Meine warnenden Worte empfing ich persönlich von der Allmacht. Die Bequemlichkeit, Faulenzerei und Völlerei verderben nicht nur eure Körper, nein vor allem wird eure Seele verdorben. Zur Läuterung lässt Triominos euch jedes, nicht im Leben erfahrene, Leid 1000fach erfahren. Lasst ab von all der Bequemlichkeit und folgt den Worten Triominos, folgt mir, einem seiner treuesten Diener in das Haus der Allmacht. Tretet meinem Glauben bei und lernt den Umgang mit Schmerz und Trauer....

-Auszug der Marktplatz Predigt des Tersteg von Hofe, Wanderprediger des Triominos-

Es ist ein knappes Jahr her, da schlüpfte ich zum erstenmal in die Rolle des Klerikers, in meiner ersten DungeonWorld Session. Nun, man entwickelt die Religion ja mehr oder weniger selbst und ich hatte schnell gemerkt wie schwierig das sein kann. Wie in Terstegs Predigt zu lesen ist, ist Leid ein essentieller Bestandteil des Triominos-Glauben. Im Spiel hab ich zum Beispiel nur geheilt wenn meine Mitspieler weniger als die Hälfte ihrer Lebensenergie hatten und, abhängig vom Würfelergebnis, nie auf Maximum geheilt. Auch durften meine Begleiter sich oft anhören, dass sie zu schnell töten, man müsse auch den Feinden die Möglichkeit der Schmerzerfahrung geben. Ich habe meine Mitspieler fast jede Spielsitzung genötigt an einem Gottesdienst, wenn eine Kirche in der Nähe war, zumindest an einem Gebet mit mir teil zu nehmen. In Städten hab ich dann auch gern oben genannte Predigt gehalten, allerdings hab ich, auch auf Rücksicht der Mitspieler, solche Gelegenheiten bald möglichst kurz gehalten.

Das diese, zugegeben, etwas verschwurbelte Religion die richtige Entscheidung war, zeigte sich schon am vierten Abend in der Klerikerrolle. Tersteg starb, verbrannt von einem übersehenen Rattenschamanen in einem der ersten Dungeons. Doch, durch Würfelglück (ich weiß nicht in wie weit euch das Sterben in DW geläufig ist), entließ mich meine Gottheit zurück auf die Welt. Nicht jedoch ohne mir ein Leid aufzuerlegen, Ablehnung und Ausgrenzung, und so wandelte ich als verkohltes Skelett weiter über die Erde und ermahnte die Städter einen anstrengenden Lebensweg einzuschlagen. Meine Religion prüfte mich immer wieder, mein Stab zebrach und richtete weniger Schaden an, der DM bot mir des öfteren die Gelegenheit an, an eine neue Waffe zu gelangen doch Tersteg lehnte ab " Nein danke, denn wenn mein Gott der Meinung sei er müsse mich prüfen, dann werde ich dieser Prüfung stand halten". Tersteg verlor zwei Finger- und die linken Fußknochen welche er weiter mit sich herum trug ( der DM meinte meine göttliche Gabe könne die verlorenen Teile wieder anwachsen lassen, aber nein danke) Anfang Dezember hatte Tersteg es geschafft. Triominos erbarmte sich seiner und holte ihn, mit erreichen der 11ten und hösten Stufe, in sein Himmelreich. Die zurück gebliebenen Knochen wurden von meinen Begleitern der Triominos Kirche in Braunweiler zugeführt. Dort wurde Tersteg von Hofe, dank der Aufzeichnungen in seinem Tagebuch, postum zum Märtyrer erklärt und seine Gebeine als Reliquien in den umliegenden Gemeinden verteilt.

Zu den gestellten Fragen: Mitspieler und DM fanden es gut wie ich den Kleriker verkörperte, ich konnte zwar das ein oder andere Mal ein leises Aufstöhnen vernehmen wenn Tersteg mal wieder zu einer Predigt ansetzte, aber auf nachfragen meinten alle es wäre okay, ist halt Charakterspiel. Ich hab mich dann bewußt etwas kürzer gehalten.
Dem Glauben des Triominos hab ich übrigens acht neue Gläubige beschert.

In diesem Sinne, einen nicht all zu angenehmen Tag werte Mitmenschen (typische Triominosverabschiedung)

Greifenklaue

Da hätte ich nur in der richtigen Runde Verständnis für.  ;)

(Zur Erklärung: Ich verstehe es als Teil des Gruppenvertrages, dass Rollenspiel per default voll-kooperativ ist und würde sowas als bewussten Boykott daran sehen. Fast schon in Richtung Taschenlampen fallen lassen. Mir ist aber der herausforderungsorientierte Aspekt mittlerweile am wichtigsten, insbesondere bei Kämpfen und Dungeons. Wenn ich ein Vampire-Abenteuer mit reichlich Intrigen spielen möchte - möchte ich nicht - dann das Default evtl. anders aus.)

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Maniac

Zitat von: Christophorus am 19. Dezember 2018, 20:42:14
Persönlich würde ich es als erfrischend empfinden, wenn ein Spieler sich dazu hinreißen lassen würde, seinen Kleriker in einen eifrigen Rekrutierer zu verwandeln.
Was ja auch interessant sein könnte, wäre wenn der Kleriker einen auf "die gute Seele der Runde" oder "Moralapostel" macht.

Das mit dem stereotypen Heiler muss auch nicht unbedingt sein: In "Labyrinth Lord" wird der Kleriker auch unter dem Aspekt des "Fighting Crusader" / Kreuzritter beleuchtet. Er hat aber trotzdem "Cure Light Wounds" Zauber.
For those about to GURPS - We salute you!

fnord

Zitat von: Maniac am 20. Dezember 2018, 08:53:03
Zitat von: Christophorus am 19. Dezember 2018, 20:42:14
Persönlich würde ich es als erfrischend empfinden, wenn ein Spieler sich dazu hinreißen lassen würde, seinen Kleriker in einen eifrigen Rekrutierer zu verwandeln.
Was ja auch interessant sein könnte, wäre wenn der Kleriker einen auf "die gute Seele der Runde" oder "Moralapostel" macht.

Das mit dem stereotypen Heiler muss auch nicht unbedingt sein: In "Labyrinth Lord" wird der Kleriker auch unter dem Aspekt des "Fighting Crusader" / Kreuzritter beleuchtet. Er hat aber trotzdem "Cure Light Wounds" Zauber.

Meine erste Wahl für einen Priester wäre tatsächlich auch immer der Paladin/Ordenskrieger/ Kreuzritter in allen Varianten, weil der Nutzen für die Gruppe und mein persönlicher Spielspass -und Anteil durch das Kämpfen bedient wird, der religiöse Aspekt gibt mir die Erklärung , warum die Figur loszieht. Etwas Gutes tun, etwas Böses verhindern, einen Auftrag der Kirche erfüllen.

Zitat von: Greifenklaue am 20. Dezember 2018, 00:59:41
Da hätte ich nur in der richtigen Runde Verständnis für.  ;)

(Zur Erklärung: Ich verstehe es als Teil des Gruppenvertrages, dass Rollenspiel per default voll-kooperativ ist und würde sowas als bewussten Boykott daran sehen. Fast schon in Richtung Taschenlampen fallen lassen. Mir ist aber der herausforderungsorientierte Aspekt mittlerweile am wichtigsten, insbesondere bei Kämpfen und Dungeons. Wenn ich ein Vampire-Abenteuer mit reichlich Intrigen spielen möchte - möchte ich nicht - dann das Default evtl. anders aus.)

Kannst du das nochmal erklären, auch auf die Gefahr hin, dass wir den Thread zweckentfremden, aber "Rollenspiel per default voll-kooperativ ist und würde sowas als bewussten Boykott daran sehen" verstehe ich nicht. Ich sehe, dass in Ikos Beispiel viel auf ihn fokosiert wird und er die "Pflicht" sich zu verbessern ungenutzt lässt. Aber ist dass dein Einwand?


Aber auf die Grundfrage des KULTisten:
Ich habe selten predigende Kleriker erlebt, die meisten haben eher das Ansehen und die Infrastruktur der Kirche genutzt, um dann die Queste zu erfüllen. Aber auf Missionierungssreise waren die nie.
Wenn der SL dem Spieler eine Szene vorgeworfen wurde, wie eine gut Beerdigung, eine Hochzeit usw. für das einfache Volk (NSC) zu gestalten wurde, dies unterschiedlich motiviert erledigt, aber das der SC vor/ während /nach dem Abenteuer mal versuchte, Personen seiner Spielwelt auf den "wahren Glauben" zu bringen, fand nicht statt oder so selten, dass ich mich nicht erinnere.
Vielleicht aus Scham vor einer Predigt oder in einer atheistischen Runde mit einer Religion anzuecken, weiß ich nicht.

Im LIVE habe ich öfter Predigten und Zeremonien erlebt, oft Hochzeiten, zweimal habe ich auch selber welche vermählt, ein Spass!

Ich selber habe zweimal Priester gespielt, an die ich mich jetzt gerade erinnere. Können auch mehr gewesen sein.

Einmal einen katholischen Priester bei Call of Cthulhu, womit die Fallhöhe der Figur größer wurde, als sie Mythoswissen erlangte.
Zum anderen einen gemütlicheren Sigmarpriester bei Warhammer Fantasy, der eher als Verbandskasten der Gruppe zu bezeichenen  ist. Da es im Warhammer nur "die eine wahre Religion und die akzeptierten unter Kulte" gibt, ist hier nicht viel mit missionieren. Die Figur eckt eher dadurch an, dass sie nicht fanatisch genug ist.
..... und wieder nur ein Gehirn für alle!
Darin liegt Romeros subversives Genie, dem Publikum zu geben, wonach es sich sehnt – und dann noch eine Menge Zeug dazu, was man nie haben wollte.

Arno Benson

Ich spiele in unserer Deadlands Runde einen kath. Priester. Allerdings ist dieser ziemlich liberal und lässt so einiges blasphemisches seiner Kameraden durchgehen (z.B. Sex vor der Ehe, fluchen, usw.). Er selbst ist auch nicht frei von Sünde und hat in seiner Vergangenheit schlimmes getan, was ihn immer noch verfolgt.
Predigen tut er, versucht auch Leute zu bekehren, ist aber nicht fanatisch dabei. Dies ist aber auch eine wichtiger Bestandteil bei Deadlands - Tue Gutes und rede darüber.
Im großen und ganzen ist Pater Cragg ein bodenständiger, netter Kerl der anderen netten, bodenständigen Leuten selten auf die Nerven geht.
Interessant ist, dass ein Kumpel von mir einen ähnlichen Charakter am Start hat und den ganz anders aufgezogen hat.
Hier haben wir einen üblen "Feuer und Verdammnis - Priester", der ständig seine Kameraden mit Bibelzitaten nervt, ständig predigt, jeden und alle anderen konvertieren will. Anstrengend, aber lustig....

Maniac

Zitat von: fnord am 20. Dezember 2018, 09:58:52
Meine erste Wahl für einen Priester wäre tatsächlich auch immer der Paladin/Ordenskrieger/ Kreuzritter in allen Varianten, weil der Nutzen für die Gruppe und mein persönlicher Spielspass -und Anteil durch das Kämpfen bedient wird, der religiöse Aspekt gibt mir die Erklärung , warum die Figur loszieht. Etwas Gutes tun, etwas Böses verhindern, einen Auftrag der Kirche erfüllen.
Ich mag diese Klasse auch sehr gerne: Vor allem in AD&D ist sie wirklich klasse. Charisma mindestens 17 für Führungsqualitäten. Ist halt nur sehr schwierig so etwas bei der Charaktererschaffung zu würfeln. Der Paladin ist der "Born Leader" und das Alphatier und ich spiele diese Klasse gerne obwohl ich im "Real Life" eher der Teamarbeiter oder Spezialist bin. Teamführung überlasse ich da tendenziell eher anderen...
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Greifenklaue

Zitat von: fnord am 20. Dezember 2018, 09:58:52
Zitat von: Greifenklaue am 20. Dezember 2018, 00:59:41
Da hätte ich nur in der richtigen Runde Verständnis für.  ;)

(Zur Erklärung: Ich verstehe es als Teil des Gruppenvertrages, dass Rollenspiel per default voll-kooperativ ist und würde sowas als bewussten Boykott daran sehen. Fast schon in Richtung Taschenlampen fallen lassen. Mir ist aber der herausforderungsorientierte Aspekt mittlerweile am wichtigsten, insbesondere bei Kämpfen und Dungeons. Wenn ich ein Vampire-Abenteuer mit reichlich Intrigen spielen möchte - möchte ich nicht - dann das Default evtl. anders aus.)

Kannst du das nochmal erklären, auch auf die Gefahr hin, dass wir den Thread zweckentfremden, aber "Rollenspiel per default voll-kooperativ ist und würde sowas als bewussten Boykott daran sehen" verstehe ich nicht. Ich sehe, dass in Ikos Beispiel viel auf ihn fokosiert wird und er die "Pflicht" sich zu verbessern ungenutzt lässt. Aber ist dass dein Einwand?
Tatsächlich hat Ikosaeder ja eine sehr milde Form gewählt an die man sich ja auch gewöhnen kann, sozusagen. Nehmen wir sein Beispiel und erhöhen das Risiko, auf 25%, auf 10%. Die Herausforderungsorientierung liegt ja immer auf "WIR gegen das Abenteuer", nun wird es aber künstlich erschwert auf "WIR gegen das Abenteuer und die Macken unseres Mitspielers".

Kurz, es passt nicht zu meinem bevorzugten und evtl. erwarteten Spielstil [gut, letzteres ändert sich mit den beteiligten Personen, dem Abenteuer und dem System]
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Iko Saeder

Naja ..." bewußter Boykott"... und ..." wir gegen die Macken unseres Mitspielers"... klingt schon hart.
Ich sehe bzw. sah es als Rollenspiel, im Hinblick auf die Religion der der Kleriker ja angehörte.
Zur Erläuterung, der Kampfstab war nicht völlig unbrauchbar sondern lediglich etwas zersplittert, regeltechnisch bedeutete das er statt 1W6 nur noch 1W6-1 anrichtete. Meistens hab ich ja Zauber, sprich Gebete gegen Gegner angewand.
Der fehlende Fuß hat mich nur einen Punkt Geschicklichkeit gegkostet, und dass auch nur wenn es ums laufen ging.

Im Großen und Ganzen ist der Kleriker in DungeonWorld eine sehr mächtige Figur, die nicht nur die Rolle des Heilers übernimmt. Zauber bzw. Gebete des Klerikers sind sehr mächtig, bspw lässt sich ein kompletter Landstrich mit einer Plage überziehen, Untote zu Hilfe rufen lassen, das Wetter ändern, eine Gliedmasse abtrennen lassen und vieles mehr was weit über Heilung und Unterstützung aus der 2ten Reihe hinaus geht. Bei Gelegenheit werd ich mal von Terstegs epischem Endkampf berichten.

KULTist

Hm, Oha, sind ja schon eine Menge Antworten...und auch fast so viele Meinungen!
Vielen Dank schon mal.  :)

Hatte im Titel auch Schamanen und Paladine vergessen...
Halt die klassischen Heiler und Buffer mit meist religiösem Background.

Für mich gehörte beim klassischen Kleriker oder Geweihten auch einfach dazu, das sie neben ihrer Fertigkeiten-Mischung (Kämpfen mit Rüstung UND Zaubern) eben auch Verpflichtungen haben.
Und grade im klassischen D&D bzw Vergessenen Königreichen und eben auch vielen anderen Settings ist es ja so, das eine Gottheit mächtiger wird, je mehr Anhänger sie hat.
Da gehört es sich dann schon irgendwie dazu, Anhänger zu gewinnen.

Bin deswegen immer ganz froh, wenn meine Heiler auch mal einen Schrein im Ort errichten können oder eben jemanden auf den Weg der (subjektiven) Tugend führen können.

Interessant finde ich da auch Maniacs Sache mit den Glaubensvertretern ohne mystischen Hintergrund.
Tatsächlich ist mir zB so etwas wie der Missionar bei Space 1889 zutiefst zuwieder und sie geben imho hervorragende Antagonisten ab.
Da steckt mir halt zu wenig Greifbares, Handfestes dahinter.

Was die Sache mit dem Triominos-Priester betrifft, kann ich beide Seiten verstehen, tendiere aber auch ein wenig zu Klaues Meinung.
Einerseits sucht sich der Spieler ja die Sache noch selber aus (und entscheidet selber, wie er das ausspielt) und ob ich inplay mit so einer Type durch die Gegend ziehen würde, wenn es andere Alternativen gibt, würde ich schwer bezweifeln.
Mir waren und sind aber auch Illmater Anhänger immer etwas suspekt.  ;D

Trotzdem ist es immer eine Frage, wie die Gruppe mit so etwas umgeht.
Wenn man nicht grade stark ARS-lastig wie Klaue spielt, kann man auch mit reduzierterer Taktik und mehr Rollenspiel Sachen angehen.


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