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[Film] Godzilla (2014)

Begonnen von Argamae, 15. Mai 2014, 10:48:05

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Argamae

GODZILLA



Schon der Name beschwört Erinnerungen herauf - an ein kultiges Mega-Riesen-Monster der eigenen Kindheit, an japanische Schauspieler in Gummianzügen, an aufwändige und ultimativ dem Untergang geweihte Miniaturbauten, an unzählige Ableger mit den abstrusesten Riesengattungen im Dauerclinch, an Fernost-Trash im besten (und schlechtesten) Sinne. Und an ein in 60 Jahren gewachsenes Monster-Universum mit eigener Mythologie und enormer Fanbasis - nicht nur im asiatischen Raum.
Und ebenso wenig, wie das Monster in den Filmen endgültig bezwungen wird, hört die Filmindustrie auf, Godzilla wiederzubeleben. Was ich prinzipiell begrüße. Den neusten Streich kann man nun im Kino sehen. Kein Gummi mehr, keine Miniaturbauten - dafür 3D und CGI im Überfluß.

Spoilers ahead!

Was den aktuellen und pünktlich zum 60. Geburtstag erschienenen Kinofilm vom letzten Versuch Roland Emmerichs aus dem Jahre 1998 unterscheidet, ist u.a. eine viel größere Nähe zum jap. Original. Godzilla sieht wieder aus wie Godzilla und nicht wie ein entlaufener Dino von der Isla Nublar. Was er jedoch mit Emmerich gemein hat, ist eine käsige Rahmengeschichte und ein austauschbarer Hauptdarsteller im aussichtslosen Kampf gegen Eye-Candy und Effekte. Dabei haben sie doch mit Bryan Cranston ("Breaking Bad") ein echtes Charaktergesicht gecastet. Und der macht seine Sache auch recht gut - nur leider muss er nach etwa einem Drittel des Films seinem filmischen Sohn Aaron "Kick-Ass" Taylor-Johnson das Feld überlassen. Der macht seine Sache weniger gut, bleibt farblos und kann auch keine Sympathien auf seine Seite ziehen - was angesichts der dümpelnden und belanglosen Story um seine bangende Familie auch ausgesprochen schwer ist.
Nun mag man als Godzilla-Fan sagen, daß die Story eh keine besondere Rolle in den Filmen spielt - und man hat damit sicher nicht Unrecht. Nur leider verspricht der Film zu Beginn eine Story! Und dazu noch eine Story, die ein wenig Mystery entfacht und durchaus Interesse weckt. Es gibt eine Sequenz am Anfang, in der Cranston und Taylor-Johnson in eine seit 15 Jahren unter Quarantäne gestellte Stadtruine aufbrechen - und das sind Endzeit-Schauwerte allererster Güte: zerfallene Wohngebäude, verwilderte Hunde in den Strassen, von Pflanzen zurück eroberte Bürogebäude... einfach toll. Doch nach dem Auftauchen der Riesenmonster (ja, Plural) weicht das alles einer zunehmend auf Militär-Action setzenden Hatz, die zwar nie bruckheimerische Ausmaße und Pathos-Wichserei erreicht, aber doch eine recht klebrige Substanz darstellt. Was vielleicht mal als investigative Nebenstory angedacht war - die langsam den Ursprüngen der Godzilla-Legende neue Aspekte entlocken sollte - wird dann in einer einzigen Szene abgefrühstückt, als die Forscher ihre Arbeit der letzten 15 Jahre in ein paar leicht verdaulichen Sätzen zum Besten geben. Fortan gilt es nur noch, die aus den Fugen geratenen Naturgewalten in Form von Gigantenwesen unter Kontrolle zu bringen, während Ken "Letters From Iwo Jima" Watanabe als japanischer Forscher und Träger der Bedenken den Trägern der Uniformen das eine oder andere Stichwort geben darf. Schade irgendwie - ich hatte für einen Moment lang, trotz des Aufblitzens einiger guter Ideen, wirklich ein Quäntchen mehr erwartet.
Zum Glück jedoch unterhält der Film in Sachen Zerstörung und Monster-Action mehr als zufriedenstellend und es gibt fürwahr atemberaubende Szenen zu bestaunen. Den Höhepunkt bildet zweifelsohne der Schluß-Fight zwischen Godzilla und den beiden Mutos ("massiver unbekannter terrestrischer Organismus") in San Francisco, der ein paar geile Schauwerte zu bieten hat. Wo wir gerade von Organismen sprechen - die Treue zum Original-Look von Godzulla habe ich wohlwollend vermerkt (und keine Angst, liebe Verächter - er sieht trotzdem wirklich COOL aus), doch seine großwüchsigen Sparring-Partner erinnern in ihrem Design mehr wie Alien-Invasoren aus dem Weltraum. Wohlgemerkt: sie sehen nicht schlecht aus - im Gegenteil, ich fand sie auch großartig - aber ihr Look erinnert so gar nicht an die Viecher aus dem japanischen Film-Kosmos.

Fazit

Man könnte noch so einiges schreiben, etwa über die aufblitzende Ahnung, jene Wesen aus der Frühgeschichte der Erde seien Götter, die dann doch nicht weiter aufgegriffen wird. Oder die manchmal seltsam unaufgeregten Menschen (ob nun Zivilisten oder Soldaten) im Angesicht einer Hochhaus-trümmernden Giganto-Echse. Doch festzustellen bleibt am Ende: wer Godzilla mag und auf Riesenmonster, Zerstörung auf großem Niveau, gute Effekte und die Menschheit in einer reinen Statistenrolle steht, der sollte GODZILLA unbedingt gucken.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Besserwisserboy

Freundin eines Freundes: "Hmm, Godzilla. Spielt da wer mit den man kennt?"
Freund: "Ja, Godzilla!"

Ich werde auch reingehen, wahrscheinlich aber erst nächste Woche!
Übrigens bin ich wohl einer der wenigen Menschen, der auch den "Emmerich-Godzilla" mochte...
Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
Wer hat meinem Goldfisch das Töten beigebracht???

Galiban Uthmatar

Wir waren gestern in GODZILLA.
Ja, war nicht schlecht aber nicht so gut wie erwartet.
In meinen Augen zu wenig Monsteraction und zu viel bla bla drumherum.
Effekte waren gut aber 3D war für'n A.....
Dagegen war Emmerichs Godzilla wesentlich besser.

Cu
Ich hab keine schlechte Laune. Steine vom Balkon werfen entspannt mich halt einfach.

Manchmal, wenn mir langweilig ist, gehe ich zu IKEA, setze mich in einen Schrank und sobald jemand die Tür öffnet, rufe ich: "Willkommen in Narnia!"

fnord

Zitat von: Besserwisserboy am 15. Mai 2014, 17:57:52
Übrigens bin ich wohl einer der wenigen Menschen, der auch den "Emmerich-Godzilla" mochte...

Der war auch gut, nur anders!
..... und wieder nur ein Gehirn für alle!
Darin liegt Romeros subversives Genie, dem Publikum zu geben, wonach es sich sehnt – und dann noch eine Menge Zeug dazu, was man nie haben wollte.

Argamae

#4
Zitat von: Galiban Uthmatar am 21. Mai 2014, 08:14:53
In meinen Augen zu wenig Monsteraction und zu viel bla bla drumherum.
Effekte waren gut aber 3D war für'n A.....
Dagegen war Emmerichs Godzilla wesentlich besser.

Cu

Ist heute 1. April oder was?  :o ???

Edit: Hervorhebung im Zitat durch mich
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Besserwisserboy

#5
Ich war heute drin!
Emmerichs Godzilla fand ich nicht schlecht, abgesehen von den über zehn Jahren Fortschritten an Special Effekten, gab es aber noch einige Unterschiede.
Emmerichs Godzilla hatte recht viel Comedy-Elemente. Der neue Godzilla nimmt das Thema um einiges ernster. Ausserdem orientiert sich der neue Godzilla mehr an den Originalen z.B. was die Kämpfe gegen andere Monster betrifft.
Der Film von Emmerich kam zu der Zeit in die Kinos als Jurassic Park 2 noch recht frisch war. Einige Szenen mit den Jungen von Godzilla im Stadion erschienen mit von den Raptoren ein wenig zu sehr "inspiriert" zu sein.

Den neuen Godzilla fand ich nicht schlecht, aber es wird mit Sicherheit nicht mein Lieblingsfilm 2014. Sehr gut hat mit das Setting in der verstrahlten Stadt um den Reaktor gefallen, schöne Endzeitstimmung. Ein wenig schade fand ich das späte Erscheinen von Godzilla im Film. Vielleicht wollte man es ein wenig mysteriös gestalten.
Die Zerstörungsorgie war auf höchstem derzeitigen Trickniveau, allerdings haben mir ein wenig panische fliehende Menschen gefehlt, die evtl. noch die Dramatik gesteigert hätten.
Auch der erste Monsterkampf wirkte auf mich etwas abgehackt.
Fazit:
Guter Monster-Film, bei dem nur noch ein paar riesige Kampfroboter gefehlt haben... ;D ;D ;D

PS Vor dem Film lief der neue Trailer für Transformers 4. Ich habe mir mal den Spaß erlaubt und amerikanische Flaggen gezählt... fünf allein im Trailer!!!

Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
Wer hat meinem Goldfisch das Töten beigebracht???

Greifenklaue

Ich war heute drin und ganz zufrieden. Bei genauerem Nachdenken offenbaren sich einige Logiklöcher, klar, aber alle mehr oder minder am Rande der Story.

Die Monsteraction war super, die Endzeitstimmung in Teilen sehr gelungen, die Story selbst bricht etwas nach dem Tod einer Person (um spoilerfrei zu bleiben).

Bleiben 3,75 von 5 Megatonnen-Atombomben
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Glorian Underhill

Vor zwei Tagen kam die Meldung das der Regisseur der für Godzilla verantwortlich ist einen der Star Wars zwischenfilme machen wird. Wahrscheinlich den, der dann Weihnachten 2016 in die Kinos kommen soll.
Zwerge im Warhammerrollenspiel, ein Leitfaden.
http://vierzwergeundeinhund.blogspot.com/

Galiban Uthmatar

....und das ein zweiter Godzilla kommen soll. Allerdings nicht vor 2016.
Ich hab keine schlechte Laune. Steine vom Balkon werfen entspannt mich halt einfach.

Manchmal, wenn mir langweilig ist, gehe ich zu IKEA, setze mich in einen Schrank und sobald jemand die Tür öffnet, rufe ich: "Willkommen in Narnia!"

Argamae

Zitat von: Greifenklaue am 25. Mai 2014, 23:38:23
... die Story selbst bricht etwas nach dem Tod einer Person (um spoilerfrei zu bleiben).

Empfand ich auch so. Da werden mit einem Schlag alle anderen Protagonisten zu Statisten und man hat als Zuschauer keinen echten Bezugscharakter mehr.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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HRUN DER ZWERGENZWICKER

Wird morgen geguckt! Mal sehen ob ich ihn hassen oder lieben werde!  8)
So wilde Freude nimmt ein wildes Ende.

HRUN DER ZWERGENZWICKER

Gesehen und für gut befunden!
4 von 5 Atomspeienden-90m-Riesenhumanoideidechsen!
So wilde Freude nimmt ein wildes Ende.

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