Virtual Reality und die Zukunft von Pen&Paper

[Maniac]

Hoi Chummers,

in den letzten Tagen habe ich mich gefragt, welchen Einfluss das Thema "Virtual Reality" auf unser geliebtes Hobby haben kann. In den 90ern kam es mir so vor, dass viele ehemalige Pen&Paper-Spieler zu "Magic the Gathering" abgewandert sind und später kam dann auch "World of Warcraft".

Ein Computerspiel wird sicherlich nicht so schnell die Flexibilität und Improvisation eines menschlichen Spielleiters ersetzen können. Trotzdem fühle ich mich oft an Marty McFly in "Zurück in die Zukunft II" erinnert wo er "Wild Gunman" an einem Arcadeautomaten spielt und den Kids zu imponieren. Die antworten dann: "Muss man das mit den Händen spielen? Das ist ja wie Babyspielzeug..."

Glaubt ihr, dass VR-Brillen so eine Art "externer Schock" auf die P&P-Szene haben können wie es Magic und WOW hatten...? Gerade wenn auch so Themen wie 5G (ohne Verkabelung zum PC) und gleichzeitig Videostreaming auf die Brille kommen. Ist Zukunftsmusik aber meines Erachtens vorstellbar.

Um es mal mit Rammstein zu halten: Feuer frei!

[fnord]

Also nicht speziell VR Brillen,sondern Computerspiele und die hatten ja den Einfluss schon lange.
Das was manche Spieler  früher vom RSP wollten, kriegen sie jetzt von Computerspielen,  MMORPGs oder VR unterstützen Spielen leichter und besser.

Ggf. Fangen deshalb manche jüngere Spieler nicht mit RSP an, weil sie ihr Ding ja gefunden haben, und sich nicht mit anderen Menschen treffen müssen. Oder sie spielen Computer,  und es reicht ihnen irgendwann und sie entdecken   irgendwann  p&P
Andererseits gibt es wohl in der LARP Szene genügend Leute die von den MMORPGs kommen und nun Larpen und ggf. gar nicht p&P  spielen .

[Argamae]

Die Frage kommt mir extrem "überaltert" und bestenfalls ausgefallen vor. Und nicht sehr präzise.
Das klassische Tischrollenspiel wird sich in seiner Struktur nicht wirklich weiterentwickeln - es geht um die soziale Komponente des gemeinsamen Beisammensitzens und dem Spiel als verbindendem Element. Die Computer- und Elektronikentwicklung hat hier maximal unterstützend Einfluss (z.B. Roll20, Fantasy Grounds und andere virtuelle Spieltische).
Heimcomputer (und Konsolen) sind praktisch mit dem Tischrollenspiel in Erscheinung getreten (zumindest haben sie in den Siebzigern als Verbraucherelektronik großflächig Einzug in normale Haushalte gehalten) und haben sich parallel entwickelt. Die Umsetzung von Tischrollenspielen geschah via Computerrollenspiele in Richtung PC/Konsole. Die insbesondere durch D&D entstandende Nomenklatur findet sich dort wieder (und war durchaus kulturprägend). Niemals hat das eine das andere obsolet gemacht, denn beides gibt es heute noch und beides ist weiterhin sehr aktiv. Man wird sicherlich keinen finden, der behauptet, dass beispielsweise die AD&D-Goldbox-Reihe von SSI ein adäquater Ersatz für eine echte Fleisch-und-Blut-Spielleitung gewesen sei und somit ein gleiches Spielgefühl vermittelt.
VR im Sinne der "simulierten Realität bei Abschottung der Außenwelt" durch Brillen war ganz sicherlich kein "Schock" für die P&P-Szene, sonst würden wir das alle schon bemerkt haben. Und zum Thema "Schock" durch M:TG und WoW auf die Rollenspielszene: hast du belastbare Zahlen?

[Greifenklaue]

Sobald es Holodecks a la Star Trek gibt und Tisch-RPG, LARO und Compi-RPGs quasi zu Holo-RPGs werden, dann ist P&P vermutlich überholt bzw. ein rares Gut.

Aber auf die Zukunft freu ich mich ...