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Schild "Arbeit macht frei" melden?

Begonnen von Galiban Uthmatar, 11. August 2019, 12:04:35

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Galiban Uthmatar

Hallo

Tja, ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll....
Einer meiner Nachbarn hat in seinem Garten ein Schild über seinem Brennholz (!), "Arbeit macht frei".
Ich finde es äußerst geschmacklos aber kann, soll, darf ich was dagegen sagen? Es befindet sich ja auf seinem Grundstück und damit in seiner Privatsphäre. Andererseits ist das Schild ohne Probleme von der Straße aus zu sehen.

Wenn, wo melde ich sowas? Polizei? Ordnungsamt?
Oder erstmal einen Zettel in den Briefkasten, mit der Aufforderung das Schild zu entfernen?
Der Nachbar ist, selbst für meine Verhältnisse, seltsam... Ich möchte mich nicht unbedingt offen mit ihm anlegen.
Ich hab keine schlechte Laune. Steine vom Balkon werfen entspannt mich halt einfach.

Manchmal, wenn mir langweilig ist, gehe ich zu IKEA, setze mich in einen Schrank und sobald jemand die Tür öffnet, rufe ich: "Willkommen in Narnia!"

menemen

Wenn du überhaupt was machen kannst dann vermutlich im direktem Gespräch oder über eine Anzeige wegen Volksverhetzung. Würde bei so etwas doch recht drastischem aber vorher bei einem Anwalt ein Beratungsgespräch suchen. Den Nachbarschaftskrieg wirst du aber kaum vermeiden können. Blöde Situation. Ist ihm vielleicht der historische Kontext nicht bewusst (die Hoffnung stirbt zuletzt...)?

Christophorus

Ich denke auch, dass man das erst einmal in einem Gespräch unter vier Augen abtaxieren sollte. Es kann gut sein, als dass Dein Nachbar das Schild einzig deswegen aufgehängt hat, weil Holzhacken eine Schinderei ist - was es natürlich nicht weniger geschmacklos macht, das will ich gar nicht abstreiten. Aber ich habe mal mit einem Freund zusammen Bäume und Büsche entwurzelt, weil er auf seinem Grundstück die Terrasse erweitern wollte. Ob der Anstrengung entglitt ihm der Spruch dabei. Und er ist ganz gewiss kein Mensch antisimitischer Gesinnung. Es ist ihm in diesem Zusammenhang einfach rausgerutscht.

Vielleicht kannst Du, wenn Du ihm wieder begegnen solltest, mit einem ganz beiläufigen "Ist das nicht ein wenig provokant?" seine Motivation abtasten. Je nach Reaktion kannst Du natürlich weitere Schritte einleiten.
»Ich glaube, mit D&D werde ich nicht mehr glücklich...« - Zitat Greifenklaue

Galiban Uthmatar

Danke schon mal für die Antworten.

Persönliches Gespräch bringt, glaube ich, eher wenig. Wenn ich sehe und höre, wie er mit seiner Familie umgeht....
Er ist echt....seltsam!
Er schert sich auch nicht darum, dass holzhacken am Sonntagmorgen nicht unbedingt von seinen Nachbarn befürwortet wird.

Aber die Idee mit dem Anwalt behalte ich mal im Hinterkopf. Nachfragen kostet ja nix.
Ich hab keine schlechte Laune. Steine vom Balkon werfen entspannt mich halt einfach.

Manchmal, wenn mir langweilig ist, gehe ich zu IKEA, setze mich in einen Schrank und sobald jemand die Tür öffnet, rufe ich: "Willkommen in Narnia!"

rap

Ich glaube, man muss (zumindest aus gesellschaftlicher Verantwortung heraus) sowas der Polizei melden. Die können dich ja auch beraten und wissen vermutlich um die heikle Situation. Oftmals sind solche Personen der Polizei auch schon bekannt.

Besserwisserboy

Na ja, bei einem Anwalt nachfragen kann in der Regel schon etwas kosten....
Polizei oder Ordnungsamt gibt meist böses Blut.
Ich finde die Idee mit dem Zettel im Briefkasten gar nicht so schlecht und würde ihm auch noch den Zusammenhang mit der NS-Zeit erklären. Ist vielleicht auch nicht jedem bekannt. Einer recht jungen Moderatorin ist so etwas auch schon mal rausgerutscht und die wurde dafür entlassen:
https://www.youtube.com/watch?v=lbu2Ztdeaps

Ist das schon Volksverhetzung oder nur Geschmackslos?
Kann ich nicht sagen. Theoretisch kannst du dir auch eine Hakenkreuzflagge ins Wohnzimmer hängen. Der Spruch ist allerdings öffentlich zu sehen aber ich denke er ist nicht verboten...
Vielleicht hilft ja ein Brief. Macht am wenigsten Arbeit für dich und lässt das Ganze nicht gleich eskalieren. Bleibt der Spruch kannst du immer noch überlegen was du weiter machen möchtest...
Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
Wer hat meinem Goldfisch das Töten beigebracht???

Greifenklaue

Wenn das Schild über Brennholz hängt, scheint mir da schon ein gewisser, besonders ekelhafter Kontext hergestellt zu werden ...

Zitat von: rap am 11. August 2019, 13:33:22
Ich glaube, man muss (zumindest aus gesellschaftlicher Verantwortung heraus) sowas der Polizei melden. Die können dich ja auch beraten und wissen vermutlich um die heikle Situation. Oftmals sind solche Personen der Polizei auch schon bekannt.
Wird vermutlich das beste und legalste sein, was mir dazu einfällt.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

menemen

Ah. Ich würde wirklich erst mal zum Anwalt gehen und ein kurzes Beratungsgespräch suchen. Kostet nicht die Welt und kann später viel Ärger ersparen. Wenn man erst mal bei der Polizei war gibt es vermutlich keinen Weg mehr zurück.

Galiban Uthmatar

Ich hab ja ne Rechtsschutz Versicherung. Also dürfte es in der Tat nicht viel oder vielleicht auch gar nichts kosten...

Ich hab keine schlechte Laune. Steine vom Balkon werfen entspannt mich halt einfach.

Manchmal, wenn mir langweilig ist, gehe ich zu IKEA, setze mich in einen Schrank und sobald jemand die Tür öffnet, rufe ich: "Willkommen in Narnia!"

Besserwisserboy

Zitat von: menemen am 11. August 2019, 13:57:16
Ah. Ich würde wirklich erst mal zum Anwalt gehen und ein kurzes Beratungsgespräch suchen. Kostet nicht die Welt und kann später viel Ärger ersparen. Wenn man erst mal bei der Polizei war gibt es vermutlich keinen Weg mehr zurück.

Was spricht gegen einen nett gemeinten Zettel im Briefkasten?
Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
Wer hat meinem Goldfisch das Töten beigebracht???

menemen

Zitat von: Besserwisserboy am 11. August 2019, 14:33:44

Was spricht gegen einen nett gemeinten Zettel im Briefkasten?
Das könnte ein Weg sein (ich vermute zumindest hier besteht keine
Anzeigepflicht, aber ich kenne mich auch nicht aus...). Ich meinte eher vor einem Gang zur Polizei würde ich erst zum Anwalt gehen.

rap

Zitat von: Besserwisserboy am 11. August 2019, 14:33:44
Zitat von: menemen am 11. August 2019, 13:57:16
Ah. Ich würde wirklich erst mal zum Anwalt gehen und ein kurzes Beratungsgespräch suchen. Kostet nicht die Welt und kann später viel Ärger ersparen. Wenn man erst mal bei der Polizei war gibt es vermutlich keinen Weg mehr zurück.

Was spricht gegen einen nett gemeinten Zettel im Briefkasten?

Mit dem Hinweis, dass man so ein Schild auch geschmacklos finden kann und den Sachverhalt ggf. zur Anzeige bringen wird? Ich bezweifle, dass jemand so ein Schild ohne Provokationsabsicht hinhängt.

Besserwisserboy

Zitat von: rap am 11. August 2019, 16:12:30
Zitat von: Besserwisserboy am 11. August 2019, 14:33:44
Zitat von: menemen am 11. August 2019, 13:57:16
Ah. Ich würde wirklich erst mal zum Anwalt gehen und ein kurzes Beratungsgespräch suchen. Kostet nicht die Welt und kann später viel Ärger ersparen. Wenn man erst mal bei der Polizei war gibt es vermutlich keinen Weg mehr zurück.

Was spricht gegen einen nett gemeinten Zettel im Briefkasten?

Mit dem Hinweis, dass man so ein Schild auch geschmacklos finden kann und den Sachverhalt ggf. zur Anzeige bringen wird? Ich bezweifle, dass jemand so ein Schild ohne Provokationsabsicht hinhängt.

Dann kann man ja immer noch zum Anwalt oder der Polizei laufen. Warum immer gleich die härtesten Geschütze auffahren?
Wenn ich etwas falsch mache wäre mir ein Brief von meinem Nachbarn auch lieber als Post vom Anwalt oder der Polizei...
Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
Wer hat meinem Goldfisch das Töten beigebracht???

Greifenklaue

Polizei ist doch recht milde, würde ich ungemütlich, würde ich die Antifa informieren ...
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Tscharod

Nur mit dem Spruch selber wird der Tatbestand der Volksverhetzung wohl nicht zu beweisen sein. Anders als das Zeigen von Hakenkreuzen ist er in Deutschland zwar äußerst geschmacklos aber nicht verboten, soweit ich weiß. Insofern wird man hier auf rechtlicher Seite nicht viel machen können, sofern er nicht im Kontext mit anderen Nazisymboliken auftaucht. Ansonsten wird hier wirklich nur eine Anzeige helfen, der Rest ist dann Aufgabe der Staatsanwaltschaft. Wenn die Person einfach nur unwissend ist, wird die Anzeige höchstwahrscheinlich eh fallengelassen, wenn mehr dahinter steckt wird es ja wohl keinen falschen treffen.

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