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Wieviel Realismus braucht man?

Begonnen von Argamae, 08. Mai 2004, 12:56:12

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Greifenklaue

Zitattipp mal, dass das hier noch nie einer angewendet hat,ebenso wie viele soziale Fertigkeiten (interaktion), und wenn, dann nur um den erfolg zu bewerten.
Kein Wunder, dass ich ständig beim Fußballwetten verliere...
ZitatIch finde das Würfeln auf solche Fertigkeiten alles andere als unnütz! Und sie werden auch angewendet - spätestens immer dann, wenn Spieler mal wieder den x-ten Wochenmarktbesuch im Detail ausfeilschen bzw. absolut nebensächliche NSCs nach irgendwelchen zweitrangigen Infos ausquetschen. Dann hilft ein Wurf - zusammen mit einer beschreibenden Ausführung des Ergebnisses - den Spielfluß am Laufen zu halten..
Genau das ist der Fall, wo sie tatsächlich nützlich sind. Kommt eben auf`s Abenteuer an, in einem detektiv- oder Intrigenabenteuer tödlich. Aber bei D&D ist es mir zu wenig herausgestellt, wozu diese Fertigkeiten da sind!

Als unerfahrender sL würgst du nachher den Kreativitätsoutput deines spielers ab, wenn du dann sagst. "Genug gelabbert! Jetzt würfel mal!". Und sowas gibbet es - erinnere dich an meine Satire aus Greifenklaue #2 Vom kleinen Unterschied. (Und ich weiß, dass du sie kennst :D)
ZitatKommen wir zum nächsten ,,God of roleplay". Vor einiger Zeit spielte ich mein erstes (und sicher auch nicht letztes) Ründchen Midgard. Einen Glücksritter erwählte ich zu meinem Charakter. So weit, so gut. Irgendwann geht die Tür auf und herein kommt ein Magic-Gott (zu dem Zeitpunkt noch nicht wissend, dass selbiger Liverollenspieler ist) und ergnadet sich, indem er den Meister ein wenig auf die Sprünge hilft. Und kaum einige Zeit später staunte ich nur noch und blickte zu ihm hoch, erkennend, dass er ein schier unglaublicher Rollenspielmeister, eben ein Gott sein muss. Zur Situation: Mein Glücksritter nutzt die Gelegenheit mit einer betuchten Bürgerin zu sprechen. Subtil und auf eine mir angemessen scheinende Weise lasse ich eine charmante in meine Worte mit einfließen. Doch jäh werde ich im Gespräch unterbrochen und vernehme die Worte: ,,Was bist Du denn für ein Glücksritter? Du MUßT doch bei dieser Gelegenheit eine Betörenprobe würfeln!"- Seitdem weiß ich, wie simpel Rollenspiel sein kann. Sicherlich ist es in Ordnung auch ab und zu mal auf soziale Fähigkeiten zu würfeln, insbesondere wenn der SC welche besitzt, der Spieler aber nicht. Oder wenn er gerade seinen ,,Traue niemanden, der 5 tage am Stück blutet und trotzdem noch lebt!"-Tag hat oder einfach den natürlichen Charme eines prallgefüllten, gerade verrottenden Müllbeutels besitzt. Aber Rollenspiel durch Würfeln ersetzten???

Wenige Tage später war es mir nicht vergönnt, unseren Rollenspielgott auf den Schlachtfeldern des LARPs wandeln zu sehen. Behende auf seine rollenspielerischen Rufe ,,Wieviel Treffpunkte habt Ihr verloren?" eingehend, heilte er dann mittels Blutmagie theatralisch sein Opfer. doch die Inszenierung währte nur wenige Sekunden, plötzlich steht er wieder normal da und sagt: ,,So, ich habe 8 Trefferpunkte bei Dir geheilt. der nächste bitte!". Den Göttern dankend, dass ich in einer Sphäre mit solchen Rollenspielgöttern existieren darf, spielten meine Hände vergnügt in den Taschen (Nicht was ihr denkt, Ferkel!), doch leider hatte ich Pech: Er heilte keinen weiblichen Abenteurer, ansonsten wäre ich sofort herbeigesprungen und hätte ihm meine offenen Handflächen helfend entgegengestreckt. In ihnen die Würfel, die meine Taschen barg und auf der Zunge die Antwort auf seinen fragenden Blick: ,,Für die Betören-Probe...!"
Also, das Geschehnis aus Absatz eins gab es tatsächlich so!
ZitatVersteht mich nicht falsch - Gespräche zwischen NSCs und Spielern auszuspielen ist absolut wichtig, aber manchmal tötet es die Spieldynamik, wenn einzelne Spieler jeden Bäcker nach knusprigen Brötchen fragen...
Jeder pflegt da seinen eigenen Stil. Wir (ich und du) kennen da einen Spielleiter, der fast alles sehr detailliert auspielen läßt und es trotzdem nur selten langweilig wird!!! Grundsätzlich sind wir uns darüber einig.

PS.: " wenn einzelne Spieler jeden Bäcker nach knusprigen Brötchen fragen... " Das Talent "Brötchen beschaffen" wurde bei euch aber noch nicht eingeführt, oder ??? Apropos, Brötchen - ist wohl ne Fantasy-Kampagne, waaaaa???
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Greifenklaue

Ganz kurz noch zum Thema SciFi. Interessant finde ich es schon, sich mit einer fiktiven Technik auseinanderzusetzen und dort auch was tun zu können...

Vermutlich der Grund, warum ich ungern SciFi spiele. Bzw. mir fantasy wesentlich lieber ist, sorum!
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Chaotisch Behse

Wie ich ja schon geschrieben habe ist der Spielleiter ganz schlicht und ergreifend der King!
ER hat zu entscheiden was funktioniert und was nicht und nicht die Logik! Logik hab ich im Real Life genug! Mal im Ernst der Spielleiter sollte auch seinen Spaß am Rollenspiel haben und der wird dir doch genommen wenn du als SL erst tausend Bücher verschlingen musst weil du nen Arzt oder nen CHemiker ind er Runde hast und alles mögliche bedenken musst!
Wie wäre das denn zum Beispiel bei Cthulhu? Stellt euch mal vor ihr habt nen Geschichtsstudenten dabei der sich auf 1920 spezialisiert hat! Na viel Spaß!
De profundis clamavi ad te, Domine

Argamae

ZitatJeder pflegt da seinen eigenen Stil. Wir (ich und du) kennen da einen Spielleiter, der fast alles sehr detailliert auspielen läßt und es trotzdem nur selten langweilig wird!!! Grundsätzlich sind wir uns darüber einig.
Klar, das ist wohl richtig: jeder pflegt seinen Stil! Aber ich habe - trotz aller Phantasie als Rollenspieler - wirklich Schwierigkeiten damit, mir vorzustellen, wie es spannend bleiben kann, wenn jeder noch so kleine Klimperkram ausgespielt wird? Vielleicht ist es für den, der gerade ausspielt spannend, aber wohl kaum für die umsitzenden Mitgefährten.
Es ist doch wie mit einem guten Buch oder Film: es wäre total tödlich für das anhaltende Interesse, wenn wir sehen z.B. würden, wie Han Solo und Luke sich nach dem Besuch der Müllpresse auf dem Todesstern die Socken auswringen und sich dabei nach den Vorzügen bestimmter Duftwässerchen unterhalten. Manche Dinge müssen einfach mal zusammen gefaßt werden - und nicht jedesmal hätte ich Lust, mir detailiert anzuhören, wie der Kleriker der Runde seine Zauberformel für "Heilen leichter Wunden" theatralisch ausspielt und in Reimform gießt. Die Story muß fließen!
ZitatER hat zu entscheiden was funktioniert und was nicht und nicht die Logik! Logik hab ich im Real Life genug! Mal im Ernst der Spielleiter sollte auch seinen Spaß am Rollenspiel haben und der wird dir doch genommen wenn du als SL erst tausend Bücher verschlingen musst weil du nen Arzt oder nen CHemiker ind er Runde hast und alles mögliche bedenken musst!
Nein, nein und nochmals nein! Was? Ich meine: okay, der Spielleiter muß erklären, was geht. Aber er ersetzt doch nicht die LOGIK!? Ich kann doch einen Charakter nicht vernünftig spielen, wenn sich bspw. alle 5 Minuten die Gesetzmäßigkeiten der Spielwelt ändern - nur weil der SL das sagt? Vielleicht war ich ja auch zu lange SL, um als Spieler sowas akzeptieren zu können. Mag sein.
Auf jeden Fall ist es in der Praxis doch nicht so dramatisch wie Du ausmalst. Als SL bin ich auch nur Mensch, und ich hätte keinen Bock, mir Bücher über das Balzverhalten australischer Rosettensittiche durchzulesen, nur weil ein Spieler sich mit der Tierwelt des 5. Kontinentes auskennt wie in seiner Westentasche! Aber wenn - und das kommt ja nicht ständig in einem Abenteuer vor - ein Spieler genaue Ahnung und Kenntnisse von einem Sachverhalt hat, dann nehm ich das als Chance für mich als SL!
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

Chaotisch Behse

Naja vielleicht spiele ich einfach zu oft mit Okan... ich hab einfach nicht die Lust und Zeit mich in medizinische Sachen ein zu lesen.

Und sicher ein bestimmter Rahmen muss bleiben den der SL einzuhalten hat... aber bei gewissen Dingen ersetzt er für mich die Logik!

Zum Beispiel halten wir bei Vampire Live es so das die Regeln gebrochen werden dürfen... niemand muss sich strikt an die Regeln halten... nur wenn man die Regeln bricht dann einzig und allein weil das Endergebnis eine schöne Szene ist.

Bei knapp 20 Spielern kjann ich mich beim VPL zum Beispiel nicht in jedes Themangebiet welches ein Charakter abedeckt einlesen... vielleicht bin ich durch diese Unmöglichkeit ja auch beim P&P weicher geworden... aber ich glaube ich habs noch nie so eng gesehen!
De profundis clamavi ad te, Domine

Greifenklaue

ZitatWie ich ja schon geschrieben habe ist der Spielleiter ganz schlicht und ergreifend der King!
ER hat zu entscheiden was funktioniert und was nicht und nicht die Logik! Logik hab ich im Real Life genug!
Also, solange der SL alle gleich behandelt, ist das sicherlich OKay. Aber Menschen neigen ja zu Sym- oder Anti-Pathie und wenn dann ein Spieler willkürlich vom Blitz getroffen wird, weil DU hast heute morgen nicht gebetet, dann ist dem SL der King etwas zu Kopf gestiegen. Ich halte mich immer an das Prinzip eines Schlichters, einerseits das Interesse am Gelingen der Aktionen für die Spieler, andererseits für die handlung und die spannung - nix wär öder wenn alles klappen würde.

Ich persönlich erlebe relativ wenig Logik im Real-Life... (Wenn ich noch früher an die Sätze einer Mitschülerin erinnere im Mathe-L - "Das ist doch unlogisch!" - Mit Sicherheit alles, nur das nicht :D)

Klar kommt es dabei auf das Rollenspiel an. Bei Cthulhu oder Horror-RPs ist klar, dass nicht alles im Ermessen der Logik liegen muss, wenn man bei Cthulhu z.B. das Labyrinth von Knossos durchwandert (CW #5). Trotzdem ist das System einer inneren Logik unterworfen - dieses Labyrinth verhält sich eben so andersartig, weil... (es eben nicht Steinmetzmeister Karl Paschunke gebaut hat...) Bei Rollenspielen, meinethalben technikorientierte Science fiction oder auch Crime Scene wäre es sterbensblöde, wenn der SL nu gar keine Ahnung hat. Auch bei Cthulhu wird es doof, wenn du beispielsweise einen Physiker spielst - "Newton, wer ist das!". Genauso wie Du Dir Grundgedanken über deine Persönlichkeit machst, beeinflußt ja auch dein Beruf eben diese, ob man nun manchmal in ein Fachgeschwaffel gerät, Zitate bringt (mit denen andere nix anfangen können) oder "Die Schwerkraft schon wieder!" murmelst. Das Leben als einsamer, unverheirsateter Universitätsprofessor hat möglicherweise dein Leben geprägt, im Gegensatz zu den jungen helden anderer Systeme.

Das erfordert nicht viel Fachwissen, sondern nur vertieftest Allgemeinwissen, aber man kann von Spielr schon erwarten, dass er sich ein stück weit damit auseinandersetzt.

Nehmen wir als Beispiel mal auch einen Priester oder einen christlichen Pilgerer. Du mußt dann nicht jeden Bibelspruch zuordnen können, den dir die SL an den Kopf knallt, aber wenn du (also dein Charakter) in einem Gespräch aus dieser Sicht argumentiertst, wäre es nicht schlecht, die letzten Kenntnisse des Reli-Unterrichtes nochmal überflogen zu haben.

(Das läßt sich ja auch auf fast alles ausdehnen, Feuerwehrmann, Polizist, etc.)

SL-seitig ist natürlich immer die frage, inwieweit kann ich mich darauf einlassen, sollte ich einen Maschinenbauingeniuer bei Traveller zulassen, der den Bordmechaniker mimt, ich aber genau weiß, dass ich nicht eine Schraube von ner Mutter unterscheiden kann??? Besser nicht, offensichtlich hat er andere Vorstellungen. aber vielleicht mag er ja Bordpsychologe spielen, da kennen wir uns beide nicht aus...

ZitatMal im Ernst der Spielleiter sollte auch seinen Spaß am Rollenspiel haben und der wird dir doch genommen wenn du als SL erst tausend Bücher verschlingen musst weil du nen Arzt oder nen CHemiker ind er Runde hast und alles mögliche bedenken musst!
Kommt darauf an, wie du es aufziehst. Bei ner Cthulhu-Runde die einen Mythos-Vorfall untersucht, wär das ätzend. Wenn du aber meinethalben Crime Scene spielst oder dieser Mythos-Vorfall eben eine besondere Krankheit ist (hinterläßt, wie auch immer), dann wär die Aussage "Ich glaub, er blutet!" etwas unbefriedigend...
ZitatWie wäre das denn zum Beispiel bei Cthulhu? Stellt euch mal vor ihr habt nen Geschichtsstudenten dabei der sich auf 1920 spezialisiert hat! Na viel Spaß!
SOFORT als Cthulhu-SL klarmachen...

Fazit: Aus meiner Sicht ist auf der Spielerseite immer etwas Vorbereitung notwendig, um sich ein wenig in die Rolle einzufinden. Auf SL-Seite sollte eine gefährliche Kombination bedacht werden und, eine Vorbereitung sollte für ihn umfangreicher ausfallen, wenn sich unter den Spielern ein Spezialist befindet, das in dem Abenteuer eine größere Rolle spielt, um auch ihn angemessen bedienen zu können.

So ist in etwa meine Sicht.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Greifenklaue

ZitatKlar, das ist wohl richtig: jeder pflegt seinen Stil! Aber ich habe - trotz aller Phantasie als Rollenspieler - wirklich Schwierigkeiten damit, mir vorzustellen, wie es spannend bleiben kann, wenn jeder noch so kleine Klimperkram ausgespielt wird? Vielleicht ist es für den, der gerade ausspielt spannend, aber wohl kaum für die umsitzenden Mitgefährten.
Ich seh schon, du weißt nicht, welchen gemeinsamen Bekannten ich meine... Ich schreib es dir mal. Kurzgesagt iszt es doch so: ne Flußfahrt von Havena nach *wo_auch_immer_ich_ankomm* über 19 Tage kann der SL in drei Worten abhandeln, oder schon als Mini-Kampagne in fünf tagen spielen, wenn er genug Ideen hat.  Das ist ein vollkommen anderer grad an Detailverliebtheit. Wenn allerdings einer der Chars erst dort auf die anderern wartet, täte er in der Tat gut daran, ihn nicht schon zur ersten Sitzung einzuladen
ZitatEs ist doch wie mit einem guten Buch oder Film: es wäre total tödlich für das anhaltende Interesse, wenn wir sehen z.B. würden, wie Han Solo und Luke sich nach dem Besuch der Müllpresse auf dem Todesstern die Socken auswringen und sich dabei nach den Vorzügen bestimmter Duftwässerchen unterhalten. Manche Dinge müssen einfach mal zusammen gefaßt werden - und nicht jedesmal hätte ich Lust, mir detailiert anzuhören, wie der Kleriker der Runde seine Zauberformel für "Heilen leichter Wunden" theatralisch ausspielt und in Reimform gießt. Die Story muß fließen!
Ich denke, es ist jetzt klar geworden, WAS ich meinte!

ZitatUnd sicher ein bestimmter Rahmen muss bleiben den der SL einzuhalten hat... aber bei gewissen Dingen ersetzt er für mich die Logik!
Das kommt für mich eben auf die Art der Runde an. Aber ich denke, das Beispiel vom Beitrag vorher war deutlich!
ZitatZum Beispiel halten wir bei Vampire Live es so das die Regeln gebrochen werden dürfen... niemand muss sich strikt an die Regeln halten... nur wenn man die Regeln bricht dann einzig und allein weil das Endergebnis eine schöne Szene ist.
Ich persönlich stehe gleichzeitig auch auf möglichst schlanke Regeln... Wenn der Regelbruch aber meinethalben zum Nachteil anderer Charaktere geht oder bei der selben Situation sich völlig unterschiedliche Ergebnisse ergeben, dann sollte das entweder einen guten, nachvollziehbaren Grund haben oder wäre eben ungerecht. Einfaches Beispiel, weil mir Spieler XYZ so gut gefällt, brauch er nur noch2 statt 5 EP zum Dazulernen oder so...  Haber aber schon verstanden, dass es wohl in Richtung Darstellung geht und früher war es immer plötzlich, wenn es zum Nachteil eines anderen Charakters geht, dass mit diesem abzustimmen seitens der SL. War mir so...

Quasi, allgemein: Wo es nicht gegen Logik (die innere des Spielsystems, nicht unsere) verstößt oder zu willkür ausartet, könnte ich damit leben.
ZitatBei knapp 20 Spielern kjann ich mich beim VPL zum Beispiel nicht in jedes Themenangebiet welches ein Charakter abedeckt einlesen... vielleicht bin ich durch diese Unmöglichkeit ja auch beim P&P weicher geworden... aber ich glaube ich habs noch nie so eng gesehen!
Das ist selbstverständlich und umbenommen. aber als Spieler freu ich mich natürlich, wenn mir der SL mal n interessanten Brocken für die Füße wirft, der quasi auch für mich ist (Individualplot). Den kann man natürlich über ein Interessensgebiet eines Kainiten aufziehen. Werdet ihr ja vermutlich auch ab und an tun und es ist nur selten ein wirklich tiefes Einlesen von Nöten.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Argamae

ZitatDas erfordert nicht viel Fachwissen, sondern nur vertieftest Allgemeinwissen, aber man kann von Spielr schon erwarten, dass er sich ein stück weit damit auseinandersetzt.
Dem kann ich mich nur anschließen! Es steht zu erwarten, daß jeder Spieler sich eingehende Gedanken über seine Charakterrolle macht (sei es auch nur, daß er sich nochmal irgendwelche thematisch passenden Filme reinzieht und von mir aus auch Klischees übernimmt). Und gleichermaßen erwarte ich das auch vom Spielleiter. Hat er es nicht getan - sich also in sein Szenario und die damit zusammenhängende Thematik eingearbeitet - dann merken die Spieler das. Resultat: sie fühlen sich beim SL nicht "gut aufgehoben", verlieren den Respekt und damit verbunden auch den Glauben an die "Realität", wie er sie schildert. Wenn er dann des öfteren sagen muß "weiß ich nicht" oder "egal, es ist jetzt halt so", dann würde ich das als Spieler nicht allzu lange mitmachen.
Spieler und Spielleiter haben Erwartungen an die jeweils andere Partei - und die sollten zumindest ansatzweise erfüllt werden.
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Elminster

Ich gebe Argamae und Klaue ja recht, aber irgendwie scheint mir der Sinn des Rollenspiels dabei ein wenig flöten zu gehen:
Es soll Spaß machen!!!

Bedenkt bitte, daß ich mich nicht erst wochenlang mit der Photosysnthese auseinandersetzen möchte, wenn ich einen Biologen spiele! Ein, vielleicht auch zwei Blicke in ein Bio-Buch, dazu ein wenig Internet-Recherche über die gängsten Themen sollten reichen. Oder???

Ich meine, daß das nicht so ganz klar zum Ausdruck kommt.

Vorbereiten; ja, natürlich. Aber nicht um jeden Preis!
Night will come and I will follow!
For my victims no tomorrow!
Make it fast, your time of sorrow.
On his trail, I'll make you follow!

Argamae

@Elminster:
Ich gebe Dir ganz klar Recht: ES SOLL SPASS MACHEN! Oberste Priorität beim Rollenspiel, sonst würd' ich das ganze Hobby nicht machen!
Und Vorbereitung auf den Spieleabend soll ja nicht heißen, drögen Stoff auswendig pauken, den man überhaupt nicht mag.
Vielleicht ist das zu krass 'rübergekommen.
Es kann so schlicht sein, wie das gekaufte Abenteuer lesen und sich damit vertraut machen, bevor man es leitet. Das reicht doch meist schon. Und nicht etwas leiten, daß man nicht vollständig versteht! Denn der SL ist nun mal der "Schlichter" und "Richter", und da muß er schon ein wenig "Sachverstand" haben.
Ich selber stelle aber fest, daß ich durchs Rollenspiel an viele Themenbereiche herangekommen bin, die mich vorher nicht interessiert hätten. Aber als ich mich damit beschäftigte, begann das eine oder andere, mich zu interessieren. Das ist ein schöner Nebeneffekt.

Es ist halt so: wenn ich als Spielleiter mir bspw. den Anspruch gebe, ein Shadowrun-Abenteuer im Firmenhauptsitz von Renraku stattfinden zu lassen, dann muß ich zwar keine Börsenberichte pauken, sollte aber dennoch ein klares Bild vom Aufbau eines Megakonzerns haben und am besten auch Bescheid wissen, wie so ein Gebäudekomplex organisiert und gesichert ist. Mache ich mir diese Überlegungen nicht, sondern gehe so ein Ding an wie jeden anderen Run, dann werde ich dem Realismus der SR-Welt nicht gerecht und verzerre ihn.
So simpel meine ich das!  [25]
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Greifenklaue

ZitatIch gebe Argamae und Klaue ja recht, aber irgendwie scheint mir der Sinn des Rollenspiels dabei ein wenig flöten zu gehen:
Es soll Spaß machen!!!
a)   Natürlich soll es Spaß machen. Gerade den würde ICH verlieren, wenn ich mir Gedanken zu meinem Charakter mache und der SL in keinster Weise darauf eingeht. Ob es nun den Hintergrund in Form der Berufswahl betrifft oder meinethalben den Familienstammbaum. Wenn ich z.B. in meiner Hintergrundgeschichte 18 Seiten lang über die Familienbeziehungen schreibe, darf ich ja erwarten, dass der SL mich in meiner ersten Sitzung nicht fragt "Hast Dein Char eigentlich Geschwister?"

Motto: Wenn der SL eine Hintergrundstory erwartet, darf ich auch erwarten, dass er sie durchliest.

Wenn ich mich nicht aufgehoben sprich ernstgenommen fühle in einer Runde, hätte ich vermutlich auch wenig Spaß.

So aus der Abteilung. SC intime "Wartet, wir könnten das auch anders regeln!" SL, outtime: "Schnauze jetzt, Klaue! Würfel raus, wir haben zu tun!" *_schnüff_*
ZitatBedenkt bitte, daß ich mich nicht erst wochenlang mit der Photosysnthese auseinandersetzen möchte, wenn ich einen Biologen spiele! Ein, vielleicht auch zwei Blicke in ein Bio-Buch, dazu ein wenig Internet-Recherche über die gängsten Themen sollten reichen. Oder???  
Also, ich hab ja schon geschrieben "nicht viel Fachwissen, sondern nur vertieftest Allgemeinwissen" und auch versucht, dass mit Beispielen zu belegen. ersteres wäre wohl nun eindeutig Fachwissen, Allgemeinwissen wäre dass durch Fotosynthese Kohlendioxid in Sauerstoff gewandelt wird, dazu Licht vonnöten ist und auch Chlorophyl (?), der grüne Farbstoff, entsteht. Aber dazu braucht man nun wirklich keinen wochenlangen Blick in Fachbücher... Dazu kommt, ob sich Dein Biologe auf Flora, Fauna, den Menschen, Exobiologie, Käfer, Amöben oder Meeresbiologie spezilisiert hat. Aber wenn er ein Fauna-, Pflanzen- oder sonstwas Biologe ist, dann wäre es verwunderlich, wenn der spieler hiermit nix anzufangen wüßte...
ZitatIch meine, daß das nicht so ganz klar zum Ausdruck kommt.
OKay, hoffentlich jetzt!?
Zitatsondern gehe so ein Ding an wie jeden anderen Run,
Das trifft es eigentlich sehr gut, WARUM es vonnöten ist, ein wenig Vorbereitung zu machen. Denn sonst ist das eine Abenteuer wie das andere, ob ich nun in die VW Werkshalle, beim Bio-Megacon oder bei Flitschi Nahrungsmittelindusttrie und Pestpokenverwertung einen Run mache... Erst wenn man z.B. eine DNA-Probe klauen soll und diese dann ganz andere Spezifikationen enthält, als angenommen - meinethalben sollten die Helden im Auftrag einer mildtätigen Organisation ein allzweckheilmittel einer schlimmen Krankheit klauen, denen wurde dies aber auch nur vorgegaukelt und nun enthält die Probe die Basis-DNA einer tödlichen Virusinfektion blablabla - jedenfalls ist es da schön, wenn der SR-Biologe, der mit dabei ist, mehr sagen kann, als dass "DNA" drei Buchstaben hat. Dasss es nicht wesentlich mehr sein muss, als Erbgut, kein Mettgut, ist auch OKie, sonst würde ich ihn als SL vorher eventüll diesbetreff informieren.
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McArden

Ein Aspekt geht mir hier gerade völlig unter - gerade bei SR:

Der Master stellt die Runner vor eine Aufgabe. Diese sollen sie nun im Team lösen. Die Gruppe überlegt nun (und zwar die Spieler für den Charakter), wie man denn nun am besten vor geht. Dabei gehen die Spieler natürlich nach einer gewissen Logig vor - nämlich nach der der Spielwelt, zuzüglich ihrer eigenen. Sie lassen sich was 'kreatives' Einfallen.

Dabei habe ich es so oft erlebt, das der Master verzweifelte, weil seine Spieler einfach nicht drauf kamen. Und was machen derart gefrustete Spieler dann nach einiger Zeit: Entwerder aufgeben oder das was man allerorts beobachten kann - Masche 'sDüG' (sinnlose Demonstartion übertriebener Gewaltanwendung). Nachdem dann alles 'gesprengt' wurde (incl. Feinden, Gebäuden, Auftraggebern, Abenteuer....) rückt dann der Spielleiter mit einem Setting und in folge Lösungsansatz heraus, der so unrealistisch ist, das ein nüchterner Spieler seinen Charakter niemals derartige Handlungen hätte vollziehen lassen....

#
...where is the morning? Where is the sun? A thousand years of midnight - the sunrise is gone!

Elminster

Sicherlich, der Master hat die Aufgabe, logische Abenteuer mit logischen Lösungswegen zu präsentieren.
Und das nicht nur bei SR. Mich regen schon seit jeher diese sinnlosen Dungeons auf, die irgendwo in der Walachei einfach so aus dem Boden zu wachsen scheinen.
Das ist alles andere, aber nicht logisch!

Oder Rätsel, die ohne erkennbaren Grund gestellt werden, deren korrekte Lösung aber der einzige Weg ist, den Plot weiterzuführen...

Wie man sieht, bedarf es auf beiden Seiten des Spieltisches einer gewissen Logik!
Night will come and I will follow!
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Argamae

Über die Logik von Dungeons könnte man eigens einen Thread aufmachen...  [25]
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Greifenklaue

ZitatUnd das nicht nur bei SR. Mich regen schon seit jeher diese sinnlosen Dungeons auf, die irgendwo in der Walachei einfach so aus dem Boden zu wachsen scheinen.
Das ist alles andere, aber nicht logisch!  
ZitatÜber die Logik von Dungeons könnte man eigens einen Thread aufmachen...
Das sieht der Grubengräber- und Dungeonbau e.V., bestehend zu 85% aus Zwergen, Wichteln und Gnomen, aber auch so. Da versucht man schon, die örtliche Touristik ein wenig anzukurbeln und lockt überpralle Geldsäcke (die sich in ihrer eigen Sprache oft als "Helden" bezeichnen) in unsere armen Grenzländereien und schon wird einem Unlogik seitens eines Meistermagiers unterstellt.

Eklären SIE uns lieber, warum sie in einem Turm wohnen, hääää?
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