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[Rezi] Dungeons & Dragons: INN-FIGHTING

Begonnen von Argamae, 31. Dezember 2007, 11:04:27

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Argamae



Nachdem ich mir vor ein paar Tagen das erste Würfel- und Kartenspiel unter dem neuen D&D-Logo geholt habe, gibts hier nach den ersten zwei Testrunden gestern abend eine kleine Rezension des Spiels.

VERPACKUNG UND INHALT
Die mit raffiniertem Klappverschluß versehene Schachtel enthält ein Deck mit 52 Karten, 6 "Prügelwürfel", 1 Zwanzigseiter sowie eine Anleitung. Die Aufmachung ist hübsch, aber nicht bahnbrechend. Das Spiel ist für 3-6 Spieler ausgelegt.



WORUM GEHT ES?
In "INN-FIGHTING", einem Stand-Alone-Game, übernimmt man die Rolle eines Abenteurers, der sich eines Abends mit anderen Gästen einer Taverne anlegt und eine reinrassige Kneipenschlägerei vom Zaun bricht. Das Ziel des Spieles ist es, mit seinem Abenteurer als erster 20 Siegpunkte einzuheimsen, um als Sieger des Geprügels gekürt zu werden.

DER EIGENE ABENTEURER UND DAS SPIEL
So sieht eine Abenteurerkarte aus (die zu Beginn des Spiels von jedem Mitspieler verdeckt gezogen wird):



Hier stehen illustre Gestalten zur Verfügung - vom Zwergenkleriker über den Halbork-Barbaren bis hin zum Vampir-Assassinen!

Um anderen eins überzuziehen, stehen 3 direkte Angriffsmanöver zur Verfügung: mit der Faust zuschlagen, einen Stuhl nehmen und damit draufknüppeln oder eine Spezialkraft, genannt "Power", einsetzen. Den Faustschlag kann man immer nur gegen den nächsten, links sitzenden Mitspieler ausführen, die Stuhl-Attacke nur nach rechts. Der Power-Angriff hat immer den aktuell führenden Mitspieler als Ziel (also der mit den meisten Siegpunkten).
Wieviel Schaden diese 3 Angriffsmanöver machen (und welche Nebeneffekte noch auftreten können), ist vom Abenteurer abhängig, den man gerade spielt.

Um eines dieser Manöver auszuführen, muß man zu Beginn seiner Runde mit den 6 "Prügelwürfeln" entsprechende Symbole würfeln - je mehr, desto besser (oder effektiver) ist die Attacke. Habe ich also keine Stuhl-Symbole gewürfelt, kann die entsprechende Attacke nicht ausführen.
Pro Symbol, daß der gewählten Attacke entspricht, bekomme ich einen Bonus von +1 auf den Angriffswurf, der mit einem W20 ausgeführt wird. Würfele ich damit ÜBER meinem "Fertigkeitswert" (Skill), mache ich den auf der Abenteurerkarte angegebenen HOHEN Schaden. Bleibe ich unter meinem "Skill", mache ich nur den NIEDRIGEN Schaden. Bei einer "1" patze ich (der Angriff macht gar keinen Schaden) und bei einer "20" habe ich einen Kritischen Treffer erzielt, der 1 Punkt Extraschaden macht. Die zugefügte Schadenssumme wird von den Trefferpunkten des Angegriffenen abgezogen - und meinem Siegpunktekonto gutgeschrieben. Schaffe ich einen Knock-Out (kloppe also alle TP des Gegner weg), erhalte ich zusätzlich noch Siegpunkte in Höhe des Abenteurer-Wertes.

Doch mein Gegner ist nicht wehrlos - beträgt der Schaden 3 oder mehr, bzw. wird der Abenteurer durch den Treffer ausgeknockt, steht ihm ein Verteidigungswurf zu, der - falls er gelingt ihn vor Schaden bewahrt und eventuell (je nach Abenteurer) noch weitere Effekte mit sich bringt (z.b. Schaden auf den Angreifer reflektiert).



DIE KARTEN
Aber in so einer Taverne, da laufen doch Dutzende Leute rum - und nicht nur 3-6 Abenteurer, sagst Du? Richtig. Hier kommen die "Bystander" (zu Deutsch: Umstehende) ins Spiel. Denn neben der Würfelei kann man in INN-FIGHTING auch Karten einsetzen. Es gibt ACTION- und BYSTANDER-Karten. Erstere hebt man sich für den laut Karte geeigneten Zeitpunkt auf, letztere bringt man sofort neben seinem Abenteurer ins Spiel. Diese Umstehenden (etwa die Schankmaid oder der Bodyguard) verleihen dem Abenteurer zusätzliche Fähigkeiten und schirmen ihn ein wenig ab. So erlaubt mir zum Beispiel der "glücksspielende Halbling", jedesmal eine Action-Karte zu ziehen, wenn einer der anderen Spieler eine 1 oder 20 auf dem Angriffswürfel würfelt. Die "Bystander" zählen aber gleichzeitig als eigene Charaktere, die eigene TP haben und auch direkt angegriffen werden können.
Die Aktionskarten erlauben dem Abenteurer, spontane Sondereffekte ins Spiel zu bringen. So kann man durch Ausspielen entsprechender Karten z.B. Siegpunkte abstauben, einen Angriff umlenken, nach einem geglückten Angriff gleich nochmal attackieren u.v.a.m. Dabei haben die Karten durchaus humorige Titel, etwa "A CHAIR FOR YOUR FRIEND!", eine Karte, die einen weiteren Stuhl-Angriff erlaubt, wenn der erste getroffen hat. Wann ich diese Action-Karten ausspielen kann, ist auf der jeweiligen Karte aufgeführt - direkt vor einem Angriff, sobald der Gegner eine Bier-Aktion macht, falls ich getroffen werden, etc.

DIE WÜRFEL
Durch die Kombinationen von "Bystander" und eigenem Abenteurer können recht schlagkräftige Kombos entstehen, aber um effektiv zu sein, müssen auch die Würfel mitspielen. Jeder der 6 "Prügelwürfel" zeigt eines von 5 Symbolen: Faust, Stuhl, Blitz (für Power-Angriffe), Würfelsymbol (für Glücksaktionen) und einen gefüllten Bierhumpen (für Bier-Aktionen). Diese Glücks- bzw. Bier-Aktionen lassen den Abenteurer neue Karten ziehen bzw. erlauben ihm, durch das Zischen eines Bierchens ein wenig Schaden zu heilen, sofern man vom entsprechenden Symbol mind. 3 Stück gewürfelt hat.

Wird der eigene Abenteurer K.O. geschlagen, so behält man übrigens seine Siegpunkte und darf zu Beginn seiner nächsten Runde eine neue Abenteurerkarte ziehen und wieder mitmischen - man ist also nicht aus dem Spiel raus.

FAZIT
Nachdem unsere erste Runde noch unter dem etwas unübersichtlichen Regelheftchen litt (und wir erst nach mehrmaligem Blättern und Grübeln die Handhabung der Würfel verstanden haben), lief die sehr unterhaltsame Kneipenschlägerei schon in Runde 2 sehr flüssig. Es sollte noch erwähnt werden, daß man jede Menge Spielmarken (oder Würfel) zum Anzeigen von TP und Siegpunkten benötigt! Diese sind nich im Spiel enthalten.
Teufelsbraut, Riven und ich hatten eine Menge Spaß und uns allen hat das kurzweilige Minispiel gut gefallen, so daß ich es auch gern weiter empfehle. Es ist unkompliziert, schnell aufgebaut, erlaubt dabei ein paar taktische Finessen, und ist für unter 10 Euro ein guter Kauf!

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Abschließende Anmerkung: eine beiliegende Karte weist darauf hin, daß man auch seinen D&D-Charakter zu einem INN-FIGHTING-Abenteurer konvertieren kann, doch die angegebene Internetadresse bleibt die Konvertierungsregeln schuldig. Ich vermute, daß sich dies auf Charaktere der neuen 4E bezieht, die im März erscheint. Eventuell werden dann die Konvertierungsregeln auf der Seite nachgereicht. Im Spiel selbst gibt es übrigens mind. 2 Abenteurer, die bereits die neuen Klassen "Warlord" und "Warlock" vertreten. Deren Spezialfähigkeiten lassen vermutlich Rückschlüsse auf Eigenschaften der Klasse in 4E zu.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

Greifenklaue

Hat mir nach dem einen Probespiel übrigens zugesagt und ich habe es mir geholt!
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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