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[Erfahrungen] Politik im Rollenspiel

Begonnen von Greifenklaue, 07. November 2019, 01:13:02

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Teylen

Ich leite auf Conventions und gelegentlich auf Englisch.
Auf der SPIEL erwähnte ich in einer englischsprachigen Runde das die vorgefertigten Charaktere bewusst geschlechtsneutrale Namen haben und sich die Spieler entscheiden können ob ihre Figur he/she/they als Pronomen haben. Ein Spieler war darauf hin ernsthaft verdattert, da er noch nie von (menschlichen) Geschlechtern jenseits von "Frau" und "Mann". Hörte, das führte zu einem kleinen Crash-Kurs und kleiner Diskussion.
Hätte sich der Spieler entschieden auf der "gibt es nicht" Position zu verharren, hätte ich ihn des Tischs verwiesen. Auch ohne die Präsenz von einer trans*Frau als Mitspieler. Das heißt, meiner Vermutung nach, ich habe dahingehend nicht weiter nachgefragt.

Allgemein müssen meine Spieler damit leben, dass ich bei Runden die X-Card verwende.
Auch wenn die Spieler davon überzeugt sind dass sie diese nicht brauchen. Ich habe dahingehend bisher aber auch nur positives Feedback bekommen. Das heißt, positiv ("Das macht mit mehr Spaß") und eher neutrales ("Brauch ich net").

In Bezug auf das Spiel glaube ich nicht das man seiner eigenen politischen Prägung entkommen kann.
Das heißt, in wie weit monarchistische, kapitalistische, sozialistische und andere Systeme als funktional oder gar erstrebenswert dargestellt werden hängt mit der eigenen Perspektive zusammen. Auch wenn man sich versucht mit einem System auseinander zusetzen dessen Ideale man nicht teilt klingt die eigene Einstellung mit durch.
Das überträgt sich m.E. auch darauf wie unterschiedliche Gruppierungen von Personen dargestellt werden, was Nicht-Personen sind und in wie weit es gerechtfertigt wird.

So ganz allgemein, neben offen politischen Rollenspiel.
Wie beispielsweise Night Witches (2. Weltkrieg) oder auch The Watch (Gender-Rollen) oder Bluebeards Bride (weiblicher Horror) etc.

Argamae

Zitat von: Tscharod am 09. November 2019, 21:21:59
Ansonsten haben wir noch das Warhammer 40K-Universum, wo man z.B. in Schattenjäger einen Inquisitor einer faschistisch-rassistischen Diktatur spielt der gegen alle möglichen Formen des Horror-Sci-Fi ankämpft, die noch übler sind als, dass wo er eh schon drin lebt. Ich kenne kein anderes RPG was so stark polarisiert bzgl. Zustimmung oder Ablehnung. Also im Prinzip ein Spiel wo man hinterher dankbar ist, dass man in der realen Welt lebt.

Ja, das Warhammer-40.000-Setting ist schon extrem. Vor allem extrem überzeichnet. Damit wird WH40K ein überlebensgroßes, barockes Epik- und Pathos-Gemälde.
Was zumindest mir hilft, es eben als "unglaubhafte" Fiktion zu akzeptieren und somit auch keine Probleme mit seinen Inhalten habe und es bespielen kann. Diese extremen Pole eröffnen aber auch großartige Möglichkeiten, moralische Dilemmata zu gestalten. Randbemerkung: der Rassismus in WH40k ist ja in der Tat einer, der sich gegen außerirdische Wesen richtet, nicht gegen Hautfarben oder ethnische Abstammungen unter dem Menschenvolk. "Dulde nicht die Existenz des Xenos" ist einer der Leitsprüche des Adeptus Astartes (und anderer).
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