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[Rezi] Engel: Ordensbuch Ramieliten

Begonnen von Greifenklaue, 01. September 2004, 12:26:15

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Greifenklaue



Im Osten beherrschen die Söhne und Töchter Jeremiels das weit größte Territorium, über welches ein Orden gebietet. Von Skandinavien, ehemaliges Kernland des gefallenen Raguelitenordens, bis Hellas, von ihrer Hauptstadt Prag bis in den tiefen Osten, wo Minsk den Ausgangspunkt der Ostbefriedung bildet.

Mit einer facettenreichen Beschreibung der Regionen und Landschaften, geprägt durch die zweite Flut - Belgrad und Bukarest sind Hafenstädte geworden, Budapest liegt gar auf einer Insel - wie kaum eine anderer Landstrich, wird auf die Unterschiedlichkeit der ramielitischen Herrschaftsgebiete eingegangen. Ob nun im Osten der Kampf gegen beständige Überfälle durch Traumsaatkreaturen, der Kampf in Skandinavien gegen Ketzer und Schrottbarone, dem sudetyschen Kernland, dem ärmlich-bäuerlichen Balkan oder dem sich in der Umstrukturierung befindlichen Hellas, überall wird ein anderes Bild gezeichnet, das beim Lesen keine Langeweile aufkommen lässt.

Natürlich gibt es auch Gemeinsamkeiten: so regieren die Ramieliten mit eiserner Faust und Methoden, die nicht unwesentlich an Planwirtschaft und Sozialismus erinnern. Das Leben des Einzelnen zählt letztlich nicht, wenn es dem Fortbestand des Ganzen dient. Unter diesem Motto befestigt man beispielsweise die östlichen Grenzen und sichert das von der Traumsaat verseuchte Land der vergebenen Hoffnung, bei der Verluste absolut eingeplant sind.

Prag erfährt natürlich besondere Aufmerksamkeit, mitten im Vlatvasee auf fünf Inseln gelegen, von zahlreichen Kanälen durchzogen, sozusagen das Venedig des Nordens. Im Schatten des Prager Himmels verändert die Stadt durch die sogenannten Beweger ständig ihr Antlitz.

Auch die besonderen Kräfte der Ramieliten werden vorgestellt. Basis ihrer Fähigkeiten als "Hüter des Wortes" ist ihre Kathedrale der Seele, ein Ort im tiefsten Inneren, ein Platz vollkommender Ruhe und Entspannung, aber auch eine Bibliothek des Wissens, fremder Erinnerung und Erfahrungen, ein Quell der Weisheit und letzlich der ort, an dem die Antwort auf nahezu jedwede Frage gefunden werden kann.

Der Orden ist aber auch einer der politischsten. Ohne Intrigen, Freunde in hohen Positionen oder dem Ausmanövrieren der Konkurrenten - kurz ohne politische Ambitionen - ist einem die Arbeit auf einem der vielen, einsamen, auf dem weiten Lande gelegenen Klöster sicher, wobei so ein Schicksal dem ein oder anderen aber auch ganz recht sein könnte. Zugleich agieren verschiedene, meist geheime Interessengruppen, um den Orden für ihre Zwecke zu gebrauchen. Und manche ist dabei schon gefährlich weit vorgedrungen...

Sowohl Fraktionen, hohe Persönlichkeiten als auch Charakterkonzepte werden vorgestellt, wobei an letzteren zu kritisieren ist, dass sie eher ungewöhnliche Ramieliten charakterisieren und nur wenige "typische" Engel dabei sind, von denen man soviel auf den Seiten davor gehört hat.

Zweiseitige "Introitus" trennen die einzelnen Kapitel und bringen als Kurzgeschichten oder auch Intime-Briefe zusätzliche Atmosphäre auf und lockern das Buch zusätzlich noch. Kurz, knackig und vor allem stimmungsvoll bringen sie einen Aspekt des Ordens auf den Punkt.

Das Layout ist denen der anderen Ordensbücher ebenbürtig und damit von gewohnt hoher Qualität, eine Karte des Himmels fehlt ebensowenig wie Zeichnungen guter Qualität, die das Gelesene wirklich illustrieren und nicht nur begleiten.

Fazit: Man bekommt doch einiges geboten mit diesem Ordensbuch: ein Quellenbuch zu Osteuropa, zum Orden der Rameliten, vielseitige Ideen, wackere NSCs und letztlich auch Grundwissen für jeden Ramieliten -Spieler, wiederum mit einigen Kleinigkeiten, die man in seiner Kampagne anwenden könnte, nein, möchte!  Das alles auf über hundert Seiten, die ansprechend präsentiert und allesamt lesenswert sind.

PS.: das Original ist zu finden unter http://www.lorp.de/rezensionen/show.asp?id=474, dort kann man die Rezi auch bewerten (*lechz*), natürlich freu ich mich auch hier über reges Feedback!!!
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Christophorus

Uh, da bin ich wohl einem Irrtum erlegen. Dachte, "Engel" wär längst wieder eingestellt. Kommt davon, wenn man mehrere Jahre lang den Markt nicht wirklich beobachtet ...

Hat jemand Erfahrungen mit "Engel" gesammelt und kann es etwas zum System selbst sagen (hat´s gefallen oder eben nicht? Was war/ist gut/schlecht)? Würde mich mal interessieren ...
»Ich glaube, mit D&D werde ich nicht mehr glücklich...« - Zitat Greifenklaue

Greifenklaue

Die Frage ist durchaus berechtigt...

Aber ich mach dafür gleich mal nen eigenen Thread auf: http://22568.rapidforum.com/topic=101080596093

Vielleicht kann ich Dich auch noch ein wenig mit der zweiten Rezi vertrösten: Engel Ordensbuch Michaeliten - http://www.lorp.de/rezensionen/show.asp?id=222
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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