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Unvollständige Gruppe - Was tun wenn einer fehlt?

Begonnen von fnord, 06. Februar 2017, 19:29:06

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fnord

Am WE habe ich den System-Matters - Postcast*http://podcast.system-matters.de/2009/07/15/episode-6-stell-dir-vor-es-ist-rollenspiel-und-jemand-fehlt/ zu dem Thema - Was machen, wenn einer fehlt? - gehört.
In den letzten zwei Jahren habe ich oft vor der Situation gestanden, dass die Gruppe nicht vollständig war und, dass der Rest ja das Abenteuer weiterspielen oder zumindest spielen oder irgendwas zusammen machen wollte.

Der Potcast gab ein paar hilfreiche Tipps und ich habe auch als SL alle schonmal angewandt oder war als SC Ihnen ausgesetzt.

Der Potcast nannte:
ausfallen lassen,                                                  -----  immer doof für die anderen,
Charakter des fehlenden Spielers mitschleppen, mit allen Konsequenzen                      ------- sollte dem C. was passieren, ohne das der fehlende Spieler krummnehmen,
Charakter des fehlenden Spielers ignorieren, und danach wieder einsetzen,       ------ ,,unrealistisch"
Charakter des fehlenden Spielers ingame aus der Gruppe auskoppeln      ------- nicht immer möglich

was ganz anderes machen, neue Runde anfangen, Brettspiel, einen Film schauen, ein Gespräch führen, usw      ----------   erfordert aber schnelle Vorbereitung.

Interessanter Vorschlag, den ich noch nicht kannte: eine Szene aus dem Abenteuerhintergrund zu spielen, bsp.: vollständige Gruppe sucht einen Schatz: wenn ein Spieler fehlt, dann kann gespielt werden wie der Schatz vor hundert Jahren versteckt wurde.

Da ich fürchte, dass die Spielrunde auch in Zukunft nicht immer vollständig sein wird, hole ich mir mal Euren Rat ab.
Wie ist es bei Euch? Was macht ihr, wenn einer fehlt?
..... und wieder nur ein Gehirn für alle!
Darin liegt Romeros subversives Genie, dem Publikum zu geben, wonach es sich sehnt – und dann noch eine Menge Zeug dazu, was man nie haben wollte.

Greifenklaue

Das, was für mich am besten funktioniert, steht gar nicht bei:

- Spielen, der fehlende SC ist dabei, bleibt aber im Hintergrund und wird per Gentlemen-Agreement nicht angespielt.
{Gerade, wenn man keine Möglichkeit des schnellen Aus- und Einbaus hat, komme ich damit gut klar}

Das funktioniert natürlich nur, wenn man nicht essenziell auf diesen einen Charakter angewiesen ist, z.b. der fehlende der Schurke ist und der einzige, der verschlossene Türen öffnen kann.

{Subvariante davon: fehlenden SC nur in solchen Situationen einsetzen.}

Was ebenfalls funktioniert, aber die Immersion mitten in die zwölf trifft: Es einfach ignorieren und in der Konstellation spielen, die gerade an Tisch sitzt. Das klappt gerade bei Gruppen, die wochentags mal ihre Schwerter zücken wollen oder schnell die nächsten drei Encounter glattbügeln, ganz hervorragend.

Und eine spezielle Variante hab ich noch, die ich bei Nordana angewandt habe, einer Kampagne speziell fürs Ding: Jedes Abenteuer dauert einen Abend, dann geht es ins Gildenhaus. Nächstes Mal geht es in Neubesetzung raus. Einige schlaue Köpfe haben, falls man gerade mitten im Dungeon steckt, für solche Zwecke auch eine Zufallstabelle entworfen.


"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

Als SL leite ich ungern weiter, wenn Spieler fehlen. Je kleiner die Gruppe, desto gravierender wird das Problem. Bei Gruppen von 6+ kann man das meist einfacher handhaben. Ist aber der essenzielle Charakter genau der, dessen Spieler fehlt, dann bleibt nur, den Termin zu verschieben. Ausweichbeschäftigungen wie z.B. Brettspiel oder Film gucken boten sich hier und da an.

Die Art und Weise, WIE eine Gruppe Rollenspiel betreibt, ist dabei auch entscheidend. Klaue merkte es an: bei Hack'n'Slay-Szenarien kann man sowas leicht ausblenden, doch in aufwändigeren Kampagnen oder stark auf Interaktion angelegten Szenarien sind viele der bereits genannten Behelfsmöglichkeiten oft indiskutabel.

Speziell bei mir war es über Jahre die übliche Vorgehensweise, daß ich den SC mitgeführt und verwaltet habe (durchaus auch mit Anspielen, wobei ich den mitgeführten SC immer nur in der dritten Person beschreibe). Aber eigentlich hasse ich das und ich vermeide es, wo es nur geht. Es bleibt nur manchmal nichts anderes übrig, wenn man nicht bei Fehlen eines Teilnehmers alle anderen "abstrafen" möchte.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

fnord

Zitat von: Greifenklaue am 06. Februar 2017, 20:13:49
Das, was für mich am besten funktioniert, steht gar nicht bei:

- Spielen, der fehlende SC ist dabei, bleibt aber im Hintergrund und wird per Gentlemen-Agreement nicht angespielt.
{Gerade, wenn man keine Möglichkeit des schnellen Aus- und Einbaus hat, komme ich damit gut klar}


Das meinte ich eigentlich mit "Ignorieren".
Zitat von: Argamae am 06. Februar 2017, 20:40:09
Als SL leite ich ungern weiter, wenn Spieler fehlen.

.........

Es bleibt nur manchmal nichts anderes übrig, wenn man nicht bei Fehlen eines Teilnehmers alle anderen "abstrafen" möchte.

Ja, wenn einer fehlt, ist es immer doof und sollte vermieden werden. Aber das "Abstrafen" der anderen Spieler  steht eben auch im Raum, wenn alle nicht spielen "dürfen", weil Spieler A nicht kann.

Bei mir ist mal der fehlende Spieler sehr sauer geworden, weil wir ich als SL seinen Charakter "angefasst" habe.
Ich habe einen der Charaktere in einem Detektiv- Abenteuer, dessen Spieler erstmal nicht kam, festnehmen und wegen irgendwas rufmordendem anklagen lassen. Ich hielt das für eine gute Idee um das Verschwinden des SC zu erklären. Es passte gut ins Spiel und es ließ sich ja auch je nach Ausfalllänge des Spielers auch verlängern. Es gab dem fehlenen Charakter einen IT - Grund zu fehlen. Den vorhandenen Charakteren gabe es zu grübeln und zu tun neben der eigentlichen Handlung. Und der Haftgrund und ggf. die Entlassung gegeben ja noch gute Spielsituationen.
Ich habe dem fehlenden Spieler das Ganze gemailt und der war fuchsteufels wild, weil ich seinen Charakter sowas angehängt  habe und er sich nicht wehren konnte.

So muss ich mich als Spielleiter nebem dem Spielfluss, auch noch um die fehlenden Spieler "kümmern".

Generell finde ich die Idee, SC für einen kontrollierbaren Zeitraum aktionsunfähig zu machen, weil der Spieler nicht da ist, aber gut.
Das kann ja in einem Stadtabenteuer, die plötzlich Abrufung zu einem Termin sein, der nur alleine wahrgenommen werden kann (Kneipen-, Gilden-, Damen-, Tempelbesuch); in der Wildnis und bei Reisen kann der SC eine Vor - oder Nachhut bilden.
Überall kann  er verzaubert, vergiftet, bewusstlos oder in Trance sein, welche seine Handlungsfähigkeit für eine Sitzung eindämmt.

Wir spielen aber in der Regel drei Stunden in der Woche und dass läßt sich leichter machen, als 6 Stunden am WE.
..... und wieder nur ein Gehirn für alle!
Darin liegt Romeros subversives Genie, dem Publikum zu geben, wonach es sich sehnt – und dann noch eine Menge Zeug dazu, was man nie haben wollte.

Greifenklaue

#4
Zitat von: fnord am 06. Februar 2017, 22:25:25
Bei mir ist mal der fehlende Spieler sehr sauer geworden, weil wir ich als SL seinen Charakter "angefasst" habe.
Ich habe einen der Charaktere in einem Detektiv- Abenteuer, dessen Spieler erstmal nicht kam, festnehmen und wegen irgendwas rufmordendem anklagen lassen. Ich hielt das für eine gute Idee um das Verschwinden des SC zu erklären. Es passte gut ins Spiel und es ließ sich ja auch je nach Ausfalllänge des Spielers auch verlängern. Es gab dem fehlenen Charakter einen IT - Grund zu fehlen. Den vorhandenen Charakteren gabe es zu grübeln und zu tun neben der eigentlichen Handlung. Und der Haftgrund und ggf. die Entlassung gegeben ja noch gute Spielsituationen.
Ich habe dem fehlenden Spieler das Ganze gemailt und der war fuchsteufels wild, weil ich seinen Charakter sowas angehängt  habe und er sich nicht wehren konnte.
Idee gut, hat aber Konsequenzen - von daher ist wohl ne schwere Erkältung, Magen-Darm, der Tod eines Familienmitglieds etc. wohl besser - geht aber je nach Situation auch nicht immer.

ZitatSo muss ich mich als Spielleiter nebem dem Spielfluss, auch noch um die fehlenden Spieler "kümmern".
Ja, vor allen Dingen, wenn es dann gefährlich wird, wird es unangenehm, egal wie man es macht.

ZitatGenerell finde ich die Idee, SC für einen kontrollierbaren Zeitraum aktionsunfähig zu machen, weil der Spieler nicht da ist, aber gut.
Das kann ja in einem Stadtabenteuer, die plötzlich Abrufung zu einem Termin sein, der nur alleine wahrgenommen werden kann (Kneipen-, Gilden-, Damen-, Tempelbesuch); in der Wildnis und bei Reisen kann der SC eine Vor - oder Nachhut bilden.
Überall kann  er verzaubert, vergiftet, bewusstlos oder in Trance sein, welche seine Handlungsfähigkeit für eine Sitzung eindämmt.
Ich weiß ja nicht, wie lange Dein letzter Megadungeon zurückliegt, aber das alles wären keine Zustände, in dem die Gruppe diesen Charakter Schutzlos zurücklassen sollte.

Ansonsten ist das aber immer gut, wenn es passt - Immersion stimmt, niemand muss mitgeschleift werden und seine Fähigkeiten kann er momentan auch nicht ausspielen. Bleibt das Problem, wenn die Lösung des nächsten Problems an ihm hängen würde, aber da sollte man fleibel genug sein.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Greifenklaue

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

fnord

Bei SystemMatters Verlag unter Blaupausen gibt es eine Tabelle Billige Ausreden, warum einer fehlt
Löst nix, ist aber herrlich OSR für das wahre Leben.
..... und wieder nur ein Gehirn für alle!
Darin liegt Romeros subversives Genie, dem Publikum zu geben, wonach es sich sehnt – und dann noch eine Menge Zeug dazu, was man nie haben wollte.

Maniac

Zitat von: fnord am 06. Februar 2017, 19:29:06
Da ich fürchte, dass die Spielrunde auch in Zukunft nicht immer vollständig sein wird, hole ich mir mal Euren Rat ab.
Wie ist es bei Euch? Was macht ihr, wenn einer fehlt?
Ich habe mich schon vor einiger Zeit davon verabschiedet, große Kampagnen zu spielen und mich innerlich auf "One Shots" für einen Spieleabend mental eingerichtet. Schichtdienst, Familien, Arbeit etc. machen für mich das Aufziehen einer Spielrunde dermaßen kompliziert, dass ich gar nicht mehr langfristig plane...

Was mir höchstens in den Sinn kommt ist über eine Online-Abfrage wie doodle den Termin möglichst gut vorab festzulegen...
For those about to GURPS - We salute you!

Greifenklaue

Zitat von: Maniac am 06. August 2019, 20:17:53
Zitat von: fnord am 06. Februar 2017, 19:29:06
Da ich fürchte, dass die Spielrunde auch in Zukunft nicht immer vollständig sein wird, hole ich mir mal Euren Rat ab.
Wie ist es bei Euch? Was macht ihr, wenn einer fehlt?
Ich habe mich schon vor einiger Zeit davon verabschiedet, große Kampagnen zu spielen und mich innerlich auf "One Shots" für einen Spieleabend mental eingerichtet. Schichtdienst, Familien, Arbeit etc. machen für mich das Aufziehen einer Spielrunde dermaßen kompliziert, dass ich gar nicht mehr langfristig plane...

Was mir höchstens in den Sinn kommt ist über eine Online-Abfrage wie doodle den Termin möglichst gut vorab festzulegen...
Das ist völlig richtig - ich behaupte sogar viermal 5 Termine in verschiedenen Systemen und Gruppen mit abgeschlossenen Abenteuern gebn mir mehr als 20 in einer dann abgebrochenen Kampagne ...
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Besserwisserboy

Wird in den zwei Gruppe in den ich spiele völlig unterschiedlich gehandhabt.
Bei der einen fällt das Spiel komplett aus, da wir eh nur 4 Spieler sind. Da werden Charaktere halt etwas wichtiger.

Bei der anderen Gruppe werden die fehlenden SC "grau". Laufen halt mit machen aber nichts. Ist bei den mitgeschleppten NSC zumeist ebenso. Gerade bei kämpfen schnappen die sich halt ein paar angreifende NSC und sind beschäftigt ohne etwas positives oder negatives zu leisten...
Funktioniert bei der Gruppe ganz gut da wir zumeist 4-7 Spieler sind. Da fehlt in der Regel meist immer wer. Unter 4 Spielern plus
Meister fangen wir aber eigentlich nie an zu spielen...
Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
Wer hat meinem Goldfisch das Töten beigebracht???

Der_Namenlose

Tach!

"The Show Must Go On" - so handhaben wir das in unseren Runden. Fehlt ein Spieler, ist der Char auch nicht da. Mit allen Konsequenzen. Einzige Ausnahme des Ganzen, wenn die Spielerzahl unter 3 rutschen würde, ansonsten gilt "The Show ..."  :)

Mit "namenlosem" Gruss,

8)
Kategorie Spielstil: Der Waldorf-Typ:

SL: "Euch kommen drei Orks entgegen - die greifen euch an ... aber nur wenn ihr wollt?"

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