Neuigkeiten:

Der kommende Greifenklaue-Con 2024 ist für den 16-17. November 2024 geplant. Danke an alle Besucher des Cons 2023. Einen Link zu den Bildern findet ihr im Gedenkcon-Thread.

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News von Prometheus Games (Elyrion, Ratten, Nova, Rolemaster)

Begonnen von Greifenklaue, 21. September 2008, 16:13:13

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wuerfelheld

09.01.2019 gabe es folgendes Mailupdate

Nachdem die versprochene Auslieferung im Dezember seitens der Druckerei nicht mehr geklappt hatte (war aber auch arg knapp für die Leute), habe ich gestern mit dem Sachbearbeiter sprechen können. Wir bekommen morgen noch mal einen farbechten Aushänger geschickt (ist per Express bereits auf dem Weg) und nächste Woche sollen dann die fertigen Bücher kommen. Sobald diese hier sind, gehen die erstmal an euch raus. Die anderen beiden Kompendien kommen dann im Laufe der nächsten 4 Wochen.

Heute, 10.01.19, kommt dann der nächte Klopper - DSGVO ist wohl nicht nur ein Dorf mit 7 Siegeln

wie einige von euch sicher bemerkt haben, ist mir gestern ein echt fetter Fehler beim Verschicken der Rundmail verschickt. Üblicherweise packe ich den Verteiler alleine schon aus Höflichkeit, mal ganz abgesehen vom Datenschutz, ins BCC. In der Hektik gestern, habe ich das vergessen, so dass jeder Empfänger in der Liste nun alle Mailadressen lesen konnte. Es tut mir wirklich Leid und ich bitte euch um Entschuldigung! Sowas darf nicht passieren. Ich werde künftig genauer darauf achten.

Argamae

Herrjeminee.  ::)

Prometheus ist echt das Bethesda der Rollenspiel-Szene.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

wuerfelheld

Zitat von: Argamae am 10. Januar 2019, 16:05:21
Herrjeminee.  ::)

Prometheus ist echt das Bethesda der Rollenspiel-Szene.
Jub. Wenn man meint es geht nicht mehr tiefer, dann finden die immer noch eine neue Schaufel...

Greifenklaue

Neue Vorbestellaktion: https://www.13mann.de/blog/detail/sCategory/8/blogArticle/12

ZitatUnser zweites Projekt sind die Nachdrucke des Charakterhandbuchs und des Zauberbuchs. Leider gab es nur noch wenige Restexemplare der beiden doch nicht ganz unwichtigen Bücher, die dann auch schnell vergriffen waren. Da wir den Nachdruck nicht mal eben nebenbei stemmen können, werden wir in den nächsten Tagen eine spezielle Vorbestellaktion dafür starten. Wir hoffen, dass die Idee bei euch ankommt und ihr uns zahlreich dabei unterstützt.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Greifenklaue

Verlagsmeldung zum Eintreffen der Horror-Kompendien

"Die Hardcover-Edition des Horror-Kompendiums hat unser Lager heute erreicht und geht in der kommenden Woche in den Versand.

Mit dem Horror-Kompendium liegen nun alle drei Kompendien – Superhelden, Science-Fiction und Horror – auch in der Hardcover-Edition vor. In der kommenden Woche, voraussichtlich am Mittwoch, werden die Bücher (Superhelden und Horror) an die Backer und Vorbesteller verschickt und sollten bis zum Wochenende bei allen eintreffen. Sollte das bei irgendwem nicht der Fall sein, meldet euch bitte. Am besten direkt an: kontakt@prometheusgames.de

Voraussichtlich in der Woche danach gehen die Buchblöcke an den Buchbinder, damit die limitierten Bücher hergestellt werden können. Sobald wir hier einen genaueren Zeitplan haben, geben wir diesen hier bekannt."
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Greifenklaue

Die Traveller-Lizenz wird nicht fortgesetzt

"Wir müssen euch heute leider mitteilen, dass wir die deutsche Traveller-Lizenz nicht fortsetzen werden. In den Monaten seit der Verlagsübernahme haben wir intensiv daran gearbeitet, die Situation um die Spiellinien von 13Mann aufzuarbeiten und alles wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Das betraf nicht nur die Sichtung der Lagerware an den verschiedenen Standorten und des eventuell vorhandenen, aber noch nicht veröffentlichten Spielmaterials, sondern auch die Klärung verschiedener rechtlicher Fragen. Für Rolemaster und Heredium war das alles schnell geklärt, bezüglich Traveller war dies leider nicht der Fall. Unser Kontakt zu Mongoose Publishing war von Anfang an freundlich und kooperativ, doch schlussendlich konnten wir uns nicht auf einen neuen Lizenzvertrag einigen. Das ist auch von keiner Seite böse Absicht, sondern es sind einfach verschiedene geschäftliche Ziele, die 13Mann und Mongoose Publishing verfolgen. Das deutsche Traveller wird daher ab sofort von uns eingestellt. Wir bedauern das sehr, werden aber Rolemaster und Heredium umso engagierter fortführen. :)"
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Greifenklaue

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Greifenklaue

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Greifenklaue

Überraschende Worte von CL drüben im Tanelorn:

Zitat von: Abanasinia am 23. Juli 2019, 21:42:26
Hallo zusammen.
Ich bin grundsätzlich kein Mensch, der seine Probleme gerne nach außen trägt und eigentlich auch der Meinung, dass gewisse Dinge intern bleiben sollten. Sascha hat mich jedoch mittlerweile überzeugt, dass wir die Ereignisse der letzten Jahre nicht annähernd erklären können, ohne mehr Interna preiszugeben. Es fällt mir wirklich schwer, nicht zuletzt, weil es teilweise auch sehr persönlich ist. Also seid bitte nicht zu hart, wenn es ein wenig konfus ist. Das hier ist wirklich nicht leicht.

Was ist mit dem Geld aus den Crowdfunding-Kampagnen passiert?
Eine der häufigsten Fragen ist ,,Gehen die Projekte so langsam voran, weil ihr kein Geld mehr habt?", meistens verbunden mit dem mehr oder weniger direkten Vorwurf, die eingenommenen Gelder irgendwie verjubelt zu haben. Da den meisten Backern die internen Einblicke fehlen, ist das nur zu verständlich. Es tut dennoch weh. Und Geld ist bekanntlich ein Thema, über das in Deutschland nicht gerne geredet wird. Die Menschen urteilen bei kaum einem anderen Thema so hart über einen wie bei diesem, und kein oder wenig Geld zu haben, ist eine soziale Ächtung und Schwäche, die man vermutlich nur nachvollziehen kann, wenn man sie persönlich erfahren hat. Was ist also mit den Geldern passiert? Die Antwort ist einfach: Sie sind für die Projekte ausgegeben worden. Zum einen sind die tatsächlich eingenommenen Summen oft ein wenig niedriger als öffentlich bekannt. Bei den Dresden Files beispielsweise konnte Stripe um die 1000 Euro gar nicht einziehen. Dann kommen KS-Gebühren und andere Ausgaben dazu. Abgesehen von der Vorauszahlung an Feder&Schwert und den Beteiligungen der Personen, die die Kampagne erstellt haben (Video, Grafiken etc.), kommen auch Steuern dazu. Nicht nur Umsatzsteuern, sondern – da wir eine GbR sind – auch beachtliche Einkommenssteuern. 2015 (im Jahr der CF-Kampagne) standen den Einnahmen relativ geringe Kosten gegenüber, was dann auf dem Papier zu hohen Einnahmen und zu entsprechenden Steuern und Nachzahlungen geführt hat. Mit den Ausgaben in den Folgejahren korrigiert sich sowas natürlich, aber erstmal reißt das ein hübsches Loch in den Beutel. Auch haben wir ja für Anfang 2016 mit den Ausgaben für den Druck gerechnet. Und dazu auch noch mit Mehreinnahmen aus dem Verkauf der Bücher. Beides blieb aus. Und egal, ob die Bücher erscheinen oder nicht, Lizenzgebühren sind dennoch fällig. Ich kann aber auch beliebige andere Beispiele nehmen. Wie damals in einem Update mitgeteilt, hat PayPal wegen Verdachts auf Geldwäsche mehr als 10.000 Euro aus dem Symbaroum-Crowdfunding eingefroren. Das Geld ist bis heute nicht komplett wieder freigegeben und die Kommunikation mit PayPal ist äußerst einseitig. Beim Deadlands-Crowdfunding haben von den sieben verkauften Goldschürfer-Editionen im Nachhinein nur zwei (2!) Leute den Pledge bezahlt. Das sind 1665 Euro weniger Einnahmen, als das Projekt anzeigt. Ich habe das nicht bis ins Kleinste nachgerechnet, aber ich schätze, dass rund 10% der Summen gar nicht bezahlt sind. Wenn dann noch Fehler passieren, Produkte teurer als geplant werden, mehrere Versandwellen notwendig sind oder andere ungeplante Ereignisse auftauchen, dann braucht es keine heimlich finanzierten Eigenheime, um die eingenommenen Umsätze rapide schrumpfen zu lassen. Und wenn dann noch im großen Stil Stornierungen dazu kommen, geht das natürlich noch schneller.

Du rauchst Zigarre? Echt jetzt?!
Nein, tue ich nicht. Ich habe eine Weile in das Hobby hineingeschnuppert, vor allem in Gesellschaft, dann aber Abstand davon genommen, da mein Magen das nicht verträgt. Die teuerste Zigarre, die ich probiert habe, hat um die 15 Euro gekostet, die günstigste 1 Euro. Mich dafür rechtfertigen zu müssen, wie ich mein Privatleben gestalte, war mit das Demütigendste, was ich je erlebt habe. Die Tatsache, dass Freunde mich in privaten Situationen fotografieren und fremde Menschen mein Verhalten diskutieren, kann ich bis heute nicht abschütteln.

Ich habe eine Frau und zwei wunderbare Mädchen. Wir führen ein eher bescheidenes Leben. Bis ungefähr 2016 haben wir mit einem Einkommen um den Hartz-4-Regelsatz gelebt. Wir haben in einer kleinen 50qm-Wohnung gelebt, von der wir einen Raum wegen massiven Schimmelbefalls nicht benutzen konnten (das Kinderzimmer). Eine bezahlbare Wohnung für Familie mit Kind war enorm schwer zu finden. Seit 2012 habe ich drei Urlaube gemacht: eine Woche Winterberg (bezahlt von meinen Eltern) und zweimal eine Woche Holland in einem Landalpark mit den Kindern. Den letzten längeren Auslandsurlaub habe ich 1998 gemacht. Mein Auto ist ein Mazda von 2005, der uns bislang aber gute Dienste leistet. Ich habe ein Macbook, das ich auf Raten bei einem Versandhaus gekauft habe (und noch abbezahle), nachdem mein Medion irgendwann den Geist aufgegeben hat. Seit 2016 hat sich unsere finanzielle Situation übrigens Stück für Stück verbessert. Aus der Schimmelwohnung sind wir zum Glück seit 2016 auch raus.

Warum habt ihr dann Feder&Schwert rausgeworfen?
Wir haben Feder&Schwert nicht rausgeworfen. Wir haben den vereinbarten Vorschuss bezahlt und Ende Dezember – nach der Forderung weiterer Zahlungen – feststellen müssen, dass nicht einmal 10% der vereinbarten Arbeiten erledigt worden waren. Das kann auch jeder selbst nachschauen, da wir den damaligen Arbeitsstand in unserem Download-Bereich veröffentlicht haben. Der Abgabetermin lag bei Februar 2016 und es wäre F&S schlicht unmöglich gewesen, ihren Teil der Abmachung innerhalb von knapp acht Wochen noch zu erfüllen. Das Kind war also bereits in den Brunnen gefallen. Da wir uns über das weitere Vorgehen nicht einigen konnten, und F&S auch nicht noch mehr Geld geben wollten, haben wir den Vertrag wegen Nichterfüllung aufgelöst. Wir haben dann eine gemeinsame Pressemitteilung vorgeschlagen, um die Backer zeitnah zu informieren, wurden dann aber gebeten zu warten, bis die damalige Geschäftsführung Mitte Januar aus dem Weihnachtsurlaub zurück sei. Daran haben wir uns auch gehalten. F&S hingegen nicht.

Warum kommt es bei euch immer wieder zu total widersprüchlichen Aussagen?
Ich kann das ehrlich gesagt gar nicht wirklich beantworten. Es ist meinerseits wohl eine Mischung aus Leichtgläubigkeit, strukturellen Problemen und Dummheit oder nicht den Anforderungen gewachsen sein. Wenn ein Mitarbeiter sagt, dass er mit Projekt X (Layout, Textarbeit etc.) fast fertig ist und nur noch eine Woche braucht, habe ich das erstmal geglaubt. Leider hat es oft nicht gestimmt, und mit der Erfahrung der letzten Jahre im Rücken muss ich sagen, dass man (also ich) das auch hätte erkennen können oder vielleicht sogar müssen. Nachdem ich zwischenzeitlich auch schon einen Lagermitarbeiter entlassen musste, der nach Teillieferungen Bestellungen regelmäßig schlicht als erledigt markiert hat, kontrolliere ich einzelne Arbeitsschritte in der Regel enger und fordere häufiger Zwischenstände ein, aber ich weiß auch, dass wenn ich das zu oft mache, ich den Leuten nur auf die Nerven gehe – und das Gefühl, niemandem mehr vertrauen zu können, ist auch nicht angenehm. Zu manchen Zeiten waren wir auch mehr Personen, die nach außen kommuniziert haben. Da die interne Kommunikation schon unsauber war, hat das natürlich auch zu Fehlern in der Außenkommunikation geführt. Fehler, die man dann einräumen muss und die einen noch dümmer aussehen lassen. Und schlussendlich war es manchmal auch sicher (falscher) überbordender Optimismus. Man ist als Unternehmer ganz grundsätzlich ein risikobereiter und optimistischer Mensch. Andere Mindsets gründen keine Firmen. Ein ,,Jetzt erst recht, mit ein bisschen Glück packen wir das." ist in den meisten Unternehmergenen fest verankert. Es bedarf, zumindest in meinem Fall, echt harter Lektionen, um den Unterschied zwischen notwendigem Optimismus und realistischer Einschätzung zu lernen. Und schlussendlich passieren manchmal auch einfach Fehler. Fehler, die jedem passieren und die normalerweise gar nicht der Rede wert wären, aber in dieser besonderen Situation natürlich peinlich und auch dumm sind.

Es kam irgendwann ein Punkt, an dem ich das Gefühl hatte, dass die Situation nicht mehr beherrschbar ist. Wenn man einen Rollenspielverlag in einer so eng vernetzten Szene führt, dann kann man das nicht mit einer nüchternen Produzent-Konsument-Haltung. Ich kenne viele meine Kunden persönlich und erst recht jeden anderen Verleger, Autor, Übersetzer, Grafiker und sogar die meisten Ladenbesitzer und ausländische Lizenzgeber. Man kennt sich, man sieht sich, trifft sich und ist Teil einer gemeinsamen, lebendigen Gemeinschaft, off- und online, was schlussendlich auch Teil der eigentlichen Belohnung ist. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, ist das die Motivation fast aller hauptberuflichen Akteure, die ich kenne. Sie lieben die Produkte und sie lieben die Community. Das galt tatsächlich auch für Marcel und mich. Nach dem Desaster rund um das Dresden-Files-Crowdfunding fing das irgendwann an, zu zerbröseln. Irgendwann war einfach die Kraft weg, sich gegen Angriffe, berechtigt oder nicht, zur Wehr zu setzen. Ich kann nichtmal genau sagen, wann das anfing. Irgendwann hatte ich nicht einmal mehr die Energie, den Kontakt zu Leuten zu halten, die uns helfen wollten. Ich habe in Abgründe geguckt, von denen ich nicht glauben wollte, dass die in unserer Community schlummern. Ich habe Fehler gemacht, die ich mir heute nicht erklären kann. Eine Zeit lang kam alles zusammen: Der Druck und die eigenen Existenzangst wurden immer größer, der Vertrieb kam zum Erliegen, was die Finanzen hart in den Boden getreten hat, und ich hatte gar nicht genug Finger, um alle Löcher im Boot zu stopfen. Ich musste Rechnungen schieben, von Leuten bei denen ich wusste, dass sie auf das Geld angewiesen waren, was das Gefühl des Selbstekels nur vergrößert hat. Die Leute reden immer über einen. Das war 2007 so und auch in all den Jahren danach. Irgendwann hat das aber eine Qualität erreicht, die ich nicht erwartet hatte. Selbst Leute, die mich seit Jahren kennen, fingen an sich zu fragen, ob ich nicht doch ein Betrüger war. Die wenigsten haben das so gesagt, aber man konnte es sehen oder spüren. Und schließlich gibt es da noch die Angst, selbst etwas von dem Schmutz abzukriegen. Wer will schon ein Interview mit dir führen, wenn er damit rechnen muss, dass der Inhalt in der berechtigten Kritik untergeht? Oder eine Rezension schreiben? Es geht in kleinen Schritten abwärts, aber es geht abwärts. Es ist immer mal vorgekommen, dass eine Sendung nicht ankommt oder aufgrund eines Bedienfehlers nicht bearbeitet wird, aber während die Kunden früher schlicht nachgefragt haben, schauen sie heute ins Internet und drohen bereits in der ersten Nachfrage mit Anwalt oder bezeichnen einen direkt als inkompetent oder Schlimmeres.
Natürlich ist das nicht nur so. Es gab zwar diese Zeit, als ich dachte, es ist alles vorbei. Wir kommen nicht mehr hoch, wir haben alle enttäuscht, Freunde, Familie, uns selbst und das Beste, was noch auf uns zukommt, ist die Privatinsolvenz. Mir fehlte die Kraft für so ziemlich alles. Ich habe fast alle sozialen Kontakte abgebrochen, mich sogar von meiner Frau und den Kindern zurückgezogen, in einer irgendwie stillen Blase vor mich hingelebt und so gut es ging funktioniert. Das erledigt, was ich bearbeiten konnte, und den Rest einfach ignoriert.
Glücklicherweise ging es irgendwann aber genauso langsam wieder nach oben, wie es vorher nach unten ging. Manche Projekte konnten abgeschlossen werden, nach und nach sind Bücher erschienen, sogar neue und nicht nur Nachdrucke, und viele Fans und Mitarbeiter haben schlicht nicht aufgegeben und mich in einer Mischung aus Tritte in den Hintern und gutem Zureden wieder in den Sattel gehievt. Ich bin so glücklich darüber, dass ich das gar nicht ausdrücken kann. Ich glaube nicht, dass ich diese Zeit alleine hätte durchstehen können.

Und um das noch einmal ganz klar zu sagen: Ich gebe für die letzten Jahre nicht irgendwem die Schuld. Weder Kritikern, noch Hatern oder dem früheren F&S oder dem Tanelorn. Die Entwicklung, die alles schlussendlich genommen hat, war ein Zusammenspiel von so vielen Faktoren, dass einzelne Akteure (ob ich selbst oder Dritte) die Folgen gar nicht absehen konnten. Und schlussendlich hätte ich jederzeit, schon vor fünf Jahren, aus diesem Rad aussteigen und alles beenden können. Das durchzuziehen und sich dem auszusetzen, war meine eigene Entscheidung. Ich bin heute glücklich, dass ich das gemacht habe, aber ich bin nicht sicher, ob ich es noch einmal machen würde. Ich weiß natürlich, dass ich auch hier viele enttäuscht habe und möchte mich vor allem bei euch entschuldigen. Ich kann verstehen, wenn ihr mich hier nicht mehr haben wollt, aber es wäre zumindest schön zu wissen, dass ihr mich nicht bis in alle Ewigkeit hasst.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Greifenklaue

CL via Tanelorn:

Zitat von: Abanasinia
Hallo zusammen,
ich bin noch dabei, unsere Mailordner nach unbeantworteten Nachrichten von euch zu durchforsten. Solltet ihr auf eine Antwort von uns warten und diese bis morgen nicht im Postfach haben, schreibt uns bitte noch einmal an.

Da noch ein paar eher allgemeine Fragen aufgetaucht sind, möchte ich versuchen, diese zu beantworten. Den nächsten Abschnitt habe ich, auch für mich selbst, ein wenig gegliedert.

Der Verlust der Savage-Worlds-Lizenz
Ich kann verstehen, wie der Eindruck entstanden ist, dass wir von dem Lizenzverlust wussten und ihn bewusst verschwiegen haben. Im Grunde war das auch so, allerdings hatten wir zum einen die Vorgabe, dazu zu schweigen, und wir wussten uns auch gar nicht anders zu helfen.


  • Wir hatten die Lizenz 2008 zunächst für 5 Jahre erworben, was auch eine übliche Lizenzdauer ist.
  • Um den Zeitpunkt der Verlängerung herum gab es intensive Versuche eines anderen Verlags, die Lizenz zu übernehmen. Das war der erste Zeitpunkt, an dem der Verlust unserer stärksten Lizenz über uns schwebte und wir schiere Panik hatten. Wir waren auf einen Verlust nicht vorbereitet, hatten keine Alternativen und eigentlich immer alles auf diese eine Karte gesetzt. Alles andere war bis dahin nur Beiwerk. Wir konnten den Lizenzgeber jedoch von uns überzeugen und die Aussage war: Diese Entscheidung ist für immer.
  • Formal wurde schließlich ein neuer Lizenzvertrag mit einer kürzeren Nutzungsdauer und regelmäßigen (formlose) Verlängerungen vereinbart. Wir haben das, auch mangels Alternative, so akzeptiert. Im Hinterkopf hat das allerdings alles verändert. Es war immer klar, dass angefangene Lizenzprodukte beendet und verkauft werden können, aber wir waren sehr unsicher, ob es eine gute Idee ist, sich weiterhin 100% auf eine Lizenz zu stützen, wenn sie, zumindest in der Theorie, in einem Jahr auch wieder weg sein kann. Das hat natürlich besonders eigene Entwicklungen betroffen.
  • Im August 2017 hätte die Lizenz erneut verlängert werden müssen/sollen und bereits im März 2017 wurde angekündigt, dass man das – entgegen vorheriger Aussagen – nicht mehr tun könnte. Zunächst wurde der Ärger um die Verzögerungen der Crowdfunding-Projekte genannt, später wurde dann gesagt, dass es andere Gründe hätte, die man uns aber nicht mitteilen könnte. Schlussendlich brauchte man auch keinen ,,Grund", denn alleine aus dem Vertrag heraus hätten wir keine Verlängerung desselben erzwingen können und hätten auch gar nicht mehr die Mittel gehabt, uns dagegen zu wehren.
  • Die Zeit zwischen März und August haben wir zu intensiven Verhandlungen genutzt. Man hat uns zunächst auch immer wieder Hoffnungen gemacht, dass das von Erfolg gekrönt sein könnte. Parallel hat man uns gebeten, die Situation für uns zu behalten, was wir natürlich befolgen mussten, schon, um unseren Verhandlungspartner nicht vors Bein zu treten. Rein rechtlich gehörte uns die Lizenz noch ein halbes Jahr und der Lizenzgeber hatte (wohl im Hinblick auf den Handel und die Umsatzzahlen) zum damaligen Zeitpunkt kein Interesse an einer Bekanntmachung. Ich habe Tage damit zugebracht, E-Mails zu schreiben, Zahlen und Daten zusammenzutragen, um zu zeigen, wie gut unsere Umsätze sind, Argumente für uns vorgetragen, Strategien aufgezeigt und mich bemüht, zu zeigen, welche Fehler wir gemacht haben und wie wir es besser machen können und welchen Vorteile alle Seiten (Lizenzgeber, Fans und wir) von einer Fortführung hätten und wie wir den jetzt aufziehenden Systemkonflikt vermeiden können. Am Ende hat das alles nichts genutzt und die aufkommenden Gerüchte im März haben die Verhandlungen nur noch schwerer gemacht und die Abwärtsspirale vorangetrieben.

Es war nie unsere Absicht, euch (oder andere) mit verwirrender Rhetorik hinters Licht zu führen. Wir wollten lediglich den Wünschen unseres Lizenzgebers gerecht werden, uns unsere Verhandlungsbasis erhalten und nicht auch noch schwindende Umsätze aufgrund eines noch nicht einmal erfolgten Lizenzverlustes in Kauf nehmen. Man hätte das sicherlich besser machen können, aber das war auch einfach eine Situation, der ich eigentlich machtlos gegenüberstand. Die Mail mit dem drohenden Lizenzverlust erreichte mich im Urlaub, kurz nach einer erfolgreichen Kreditverhandlung mit unserer Bank. Ich hatte für kurze Zeit das Gefühl, dass wir die Kurve kriegen, fing an mich zu entspannen und dann brach irgendwie alles auseinander und egal, was ich versucht habe, es hat nicht gereicht. Heute weiß ich, dass ein Lizenzverlust nicht das Ende der Welt ist, aber damals kam es mir so vor.

Die Bennies und Updates
Die aktuelle Werkstatt zeigt mehr oder weniger aktuell den Status der einzelnen Produkte. Mehr kann ich eigentlich gar nicht dazu sagen. Im Moment hangeln wir uns von Produkt zu Produkt und stellen die Dinge fertig, sobald sie produktionsreif sind und wir es uns erlauben können, ohne neue Schulden zu machen.

Speziell die Bennies waren bereits zweimal im Druck. Früher haben wir unsere Bennies über immer denselben Vermittler produzieren lassen. Der Vermittler hat von uns den Auftrag und das Geld bekommen und dann in China produziert. Irgendwann (mit den Hellfrost-Bennies) wurde die Druckqualität schlechter, und nach mehreren Fehlversuchen haben uns nach Alternativen umgesehen. Mittlerweile ist es mir auch zu riskant, unbekannten Firmen, irgendwo im Ausland Geld zu geben und dann auf das Ergebnis zu warten. Wir dachten übrigens zwischenzeitlich, dass wir einen guten Ersatz gefunden hätte, was leider ein Irrtum war. Da kürzlich dann zwischenzeitlich Coffin Rock fertig gestellt wurde, habe ich beschlossen, zunächst das in Druck zugeben. Das zeigt vielleicht auch ein bisschen, warum es für uns schwierig ist, zuverlässige Updates mit Zeitplänen zu schreiben. Die Umstellung auf ,,keine Crowdfundings" und ,,keine Schulden mehr" (was in der Regel Vorkasse bedeutet) wirft alle üblichen Vorgehensweisen komplett über den Haufen.

Letztendlich warten einige Projekte auf frei werdende Mitarbeiter und das für diese notwendige Kapital, um fortgeführt zu werden, andere sind hingegen quasi abgeschlossen und warten nur noch auf den richtigen Produktionszeitpunkt. Da es sich bei Letzterem aber fast ausschließlich um keine Kernprodukte handelt (wie oben erwähnte Bennies), will der entsprechende Zeitpunkt gut gewählt sein, da wir sonst drohen, unser Budget in eine Sackgasse zu fahren, was wir um jeden Preis vermeiden möchten.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Maniac

Zitat von: Greifenklaue am 29. Juli 2019, 17:03:33
Wir waren auf einen Verlust nicht vorbereitet, hatten keine Alternativen und eigentlich immer alles auf diese eine Karte gesetzt. Alles andere war bis dahin nur Beiwerk.
Fehlendes "Risiko-Management" um es mal zu subsummieren.
For those about to GURPS - We salute you!

Greifenklaue

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

wuerfelheld

Zitat von: Greifenklaue am 22. Oktober 2019, 11:00:17
Ein Blick auf den Verlegerschreibtisch #2
Ein Zitat:" Die Neuheiten kommen in diesem Jahr leider extrem knapp vom Drucker, vielleicht sogar erst am Freitag oder Samstag. Unterwegs sind jedenfalls das Rolemaster-Zauberbuch und die Neuauflage des Symbaroum-Grundregelwerks. Die neue Ratten!-Kampagne ist glücklicherweise schon am Lager."

Also nichts Neues - wie immer!

Greifenklaue

BE-MOVIE

Aus dem PG-Newsletter:

"wir haben heute die Vorbestellaktion für unsere neues Rollenspiel BE-MOVIE gestartet. Das Spiel veröffentlichen wir gemeinsam mit unserem Partner SpaceOrange42, der dabei für die Produktion des Spiels zuständig ist, während wir uns um Logistik, Support und Marketing kümmern. Das Spiel wird dadurch auch Teil unseres Partnerprogramms (wichtig für Händler), aber auch unseres Supportprogramms (wichtig für das Demoteam und Cons).



Wo bekommt ihr das Spiel?

Ab sofort könnt ihr BE-MOVIE exklusiv bis zum 10. Dezember bei unseren Handelspartnern vorbestellen. Eine direkte Bestellung bei uns ist erst danach möglich und auch große Onlineplattformen wie Amazon oder Thalia werden erst anschließend von uns beliefert. Wir möchten euch herzlich bitten, das Buch direkt bei unseren Partnern zu bestellen. Die meisten unterhalten auch eigene Onlineshops oder versenden die Bücher auf Anfrage.



BE-MOVIE

,,To be a movie", ,,sei der Film": Lebe dein Abenteuer gemeinsam mit deinen Freunden und werde selbst die Hauptdarstellerin oder der Hauptdarsteller in deiner Geschichte. B-Movies sind eine besondere Art, Filme zu produzieren, die in den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts in Amerika entstanden ist: Jeder Dreh dauert nur ein paar Tage und man verwendet Bühnenbilder und Kostüme von anderen, teureren Filmen wieder.

Und genau das sollt ihr bei eurem Spiel auch umsetzen: Bedient euch bei großen und berühmten Geschichten und bringt sie in nur einer Nacht auf und über die Bühne.

Be-Movie ist ein erzählerisches Rollenspiel mit wechselnden Erzählrechten und kommt ganz ohne Würfel aus. Wer Spiele im Stil von Fiasco, Apocalypse World oder auch Fate mag, wird mit Be-Movie sicher auf seine Kosten kommen.

Umfang: ca. 148 Seiten
Ausstattung: B5, s/w, Klappenbroschur
Preis: 19,95 Euro"
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Greifenklaue

Ein Blick auf den Verlegerschreibtisch #3

Wenn ich es lese, bekomme ich Wutanfälle!

"Ich rechne aktuell noch mit etwa 3 Monaten (inklusive Puffer), bis wir den Band in Lektorat und Layout geben können. Als Erscheinungstermin ist derzeit die Nordcon anvisiert."

Wie lernresistent kann man sein?
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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