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Rollenspielindustrie und "Der Schwarm"

Begonnen von Maniac, 01. November 2017, 08:51:26

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Maniac

Hallo zusammen,

bei der Diskussion um Arcane Codex (Thread: Neues aus den Klein- und Fanverlagen) habe ich mich gefragt, wie stark die Rollenspielindustrie von einem Schwarm abhängig ist.

Crowdfundings sind sicherlich innovative Konzepte zur Finanzierung aber ist es auch nicht so, dass sich die Verlage vielen Freelancern bedienen und sie als Zulieferer in ihre Fertigungsprozesse einbinden? Beispielsweise Übersetzungen, Lektorat etc. die über das Internet vernetzt sind?

Das Beispiel um Arcane Codex wo sich jemand aus dem Schwarm meldet ist interessant, der viel Zeit und Ideen in das Produkt und dessen Weiterentwicklung gesteckt hat, ist interessant und ich danke Klaue für das Konservieren des Postings.
For those about to GURPS - We salute you!

fnord

Ich verstehe nicht was Du mit Schwarm meinst? Meinst Du den Pulk an ehrenamtlichen Mitarbeitern, die für ein kleines Geld Tätigkeiten übernehmen.

Kannst Du es bitte anders definieren. 
..... und wieder nur ein Gehirn für alle!
Darin liegt Romeros subversives Genie, dem Publikum zu geben, wonach es sich sehnt – und dann noch eine Menge Zeug dazu, was man nie haben wollte.

Maniac

Zitat von: fnord am 01. November 2017, 10:00:09
Ich verstehe nicht was Du mit Schwarm meinst? Meinst Du den Pulk an ehrenamtlichen Mitarbeitern, die für ein kleines Geld Tätigkeiten übernehmen.
Ja das meine ich damit. Also, dass diese Freelancer in Unternehmensprozesse eingebunden werden und diverse Tätigkeiten übernehmen. Andernfalls könnte man auch sagen: "Die Crowd" wie es beispielsweise bei "Crowdfunding" vorhanden ist.
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fnord

Die "Rollenspielindustrie" ist ja eher ein kleiner "Handwerksbetrieb". Dass kann man an den Auflagen erkennen, die die Bücher so haben.
Die Menge der Kunden, die ein Buch kaufen, sind verglichen mit Belletristik sehr gering.

Die Umsätze und Gewinne entsprechend gering und deshalb ist davon auszugehen, dass die "Rollenspielindustrie" von dem Schwarm, den unter- oder unbezahlten Helfern abhängig ist.

Und um den größten Kostenfaktor (Lohnkosten) nicht am Bein zu haben, werden Freelancer genutzt, die nur in der Produktionsphase bezahlt werden.

Höre mal die die Eskapostcastfolgen mit den Hadmar Wieser-Folgen, der ja in den 80ern / 90ern, also in den Hochphasen von DSA und Rollenspiel auch eher wenig verdiente.
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Darin liegt Romeros subversives Genie, dem Publikum zu geben, wonach es sich sehnt – und dann noch eine Menge Zeug dazu, was man nie haben wollte.

Maniac

Zitat von: fnord am 01. November 2017, 20:01:29
Die Umsätze und Gewinne entsprechend gering und deshalb ist davon auszugehen, dass die "Rollenspielindustrie" von dem Schwarm, den unter- oder unbezahlten Helfern abhängig ist.
[...]
Höre mal die die Eskapostcastfolgen mit den Hadmar Wieser-Folgen, der ja in den 80ern / 90ern, also in den Hochphasen von DSA und Rollenspiel auch eher wenig verdiente.
Nun, mit Hasbro gibt es immerhin auch einen relativ großen "Player". Interessant finde ich auch, dass bei den kleineren Verlagen insbesondere auch die Finanzierung mit dem Crowdfunding "vom Schwarm" steht und fällt.

Danke für den Hinweis mit dem Podcast. Höre ich mir bei Gelegenheit mal an.
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fnord

...oh, ja der deutsche und der amerikanische, vielmehr englischsprachige Markt, dass ist nochmal ein Unterschied, dass habe ich nicht einfließen lassen.
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Darin liegt Romeros subversives Genie, dem Publikum zu geben, wonach es sich sehnt – und dann noch eine Menge Zeug dazu, was man nie haben wollte.

Averan

Ich verstehe in diesem Zusammenhang unter "Schwarm" nicht die Helfer, sondern die Konsumenten, sie sind es ja auch, die beim Crowdfundig das Projekt finanzieren und nicht ausarbeiten oder daran mitwirken. (Klar, tun sie dadurch als Sponsoren auch, aber eben nicht inhaltlich).

Aber so oder so: Die deutsche "Rollenspielindustrie" ist vom Schwarm (sowohl Helfer als auch Sponsoren) extrem abhängig. Es gibt kaum 1-Mann-Projekte und falls doch, werden diese nur auf Hauscons verbreitet und komen nicht hoch hinaus. Dabei ist das Erstellen eines Systems nicht einmal die größte Herausforderung. Ist das Produkt erst entsanden, ist zwar ein Teil getan, aber das reicht noch lange nicht: Ab Hier kommt es auf den Vertrieb an und da heißt es dann Demorunden, Werbung und Co. Und das machen viele für lau (oder für freien Eintritt auf Cons oder gegen Verlagsdollar, die dann beim Verlag wieder ausgegeben werden dürfen).


Maniac

Zitat von: Averan am 02. November 2017, 09:19:44
Ich verstehe in diesem Zusammenhang unter "Schwarm" nicht die Helfer, sondern die Konsumenten, sie sind es ja auch, die beim Crowdfundig das Projekt finanzieren und nicht ausarbeiten oder daran mitwirken. (Klar, tun sie dadurch als Sponsoren auch, aber eben nicht inhaltlich).
Bei mir ist es so, dass ich halt momentan wieder ein wirtschaftswissenschaftliches Studium mache und dort mit Themen wie IBM-Liquid oder Leadership 2020 bei Daimler in Berührung komme. Bei IBM sieht man halt ganz krass, dass die Kernbelegschaft ausgedünnt werden soll und die Zulieferung über weltweite Freelancer erfolgen soll, die dann Code etc. beisteuern. Teilweise wird da von "Schwarmintelligenz" gesprochen, die mehr weiss als der Einzelne - daher die Verwendung des Wortes "Schwarm".

In gewisser Weise wollte ich auf die doppelte Abhängigkeit (sowohl auf Kundenseite als auch auf Freelancerseite) hinweisen oder zumindest ging mir das durch den Kopf.
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Greifenklaue

Wenn man so will, wurden freiwillige Helfer, Freelancer usw. beständig wichtiger in der RPG-Industrie im gleichen Maße wie die Auflagezahl kleiner wurden.

Auch ist "die Rollenspielindustrie" {an sich schon ein Widerspruch in deutschen Landen} beständig an den Fan herangerückt.

Das hat für beide Seiten Vorteile als auch Nachteile.

Übertreibungen finden in der Form statt, dass ein Verlag versuchte aufs Lektorat zu verzichten und das die Fans durchführen zu lassen - das kann nicht klappen. Die Praxis das .pdf vorab herauszugeben und die gefundenen Fehler vor Druck einzuarbeiten ist hingegen eine gute, handelbare Idee.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Averan

Zitat von: Greifenklaue am 03. November 2017, 11:32:44
Übertreibungen finden in der Form statt, dass ein Verlag versuchte aufs Lektorat zu verzichten und das die Fans durchführen zu lassen - das kann nicht klappen. Die Praxis das .pdf vorab herauszugeben und die gefundenen Fehler vor Druck einzuarbeiten ist hingegen eine gute, handelbare Idee.
Ich sehe da keinen Unterschied? Oder meinst du im ersten Fall das Gedruckte Werk rauszuhauen?
ABer selbst wenn, das Resultat ist das selbe, der Fan hat die Arbeit und erhält dafür keinen Penny.

Maniac

Ich hatte den Thread aufgrund des Arcane Codex-Postings gestartet, wo ein Fan sich über die mangelnde Kooperation mit dem Verlag beschwert. Teilweise habe ich den Eindruck, dass da doch viel Enthusiamus in die einzelnen Systeme und Hintergründe gesteckt wird.
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fnord


DORPCast 106b: Der Scorp von Nottingham – Zu Gast bei Games Workshop - Tolle Episode

in diesem Podcast werden auch nochmal grobe Mitarbeiterzahlen von Pegasus und Games Workshop überschlagen. 
..... und wieder nur ein Gehirn für alle!
Darin liegt Romeros subversives Genie, dem Publikum zu geben, wonach es sich sehnt – und dann noch eine Menge Zeug dazu, was man nie haben wollte.

Greifenklaue

Pegasus? Du meinst Ulisses.

Die 800 Mitarbeiter bei GW sind aber beeindruckend.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Steff

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